Trotz Wanderkarte ging´s ins „Jenseits“

Trainingslager im Harz kam bei 20 Aktiven prima an

Von Lisa Zacharias

Hohegeiß / Lüneburg. 2010 hieß das Ziel: Schierke am Brocken, drei Jahre später wurde als Trainingslager der Erholungsort Hohegeiß, ein Stadtteil von Braunlage mit etwa 1.000 Einwohnern, ausgewählt. Zwanzig Läufer(innen) unserer Abteilung freuten sich auf den Harz und reisten mit dem Vereinsbus in das malerisch gelegene Dorf im Landkreis Goslar (20. bis 22. Dezember 2013).

Doch bevor der Startschuß auf die 177 km lange Strecke von Lüneburg nach Hohegeiß erfolgte, ließen wir nochmal unsere ganze überschüssige Energie beim Eislaufen im „Walter-Maack“-Eisstadion in Adendorf aus. Mit vollem Magen und einer Menge an Süßigkeiten und anderen Nahrungsmitteln an Bord, fuhren wir dann gen Harz. Angekommen bezogen wir die Zimmer in einer äußerst komfortablen Jugendherberge mit kleiner Sporthalle, Schwimmbad und Sauna. Von dort machten wir uns auf in die Sporthalle. Eineinhalb Stunden Training mit Staffelspielen, Schnelligkeits- und Geschicklichkeitsübungen stand auf dem Programm, da kam so mancher leicht ins Schwitzen. Frisch geduscht und gut gelaunt ließen wir den Abend dann ausklingen.

Wandsitzen - "Wer hält am längsten aus ?" Foto: lauterschlag
Kraftübungen am Sonntag vor der Abreise in der Sporthalle. Foto: florian kröger

Am nächsten Tag gab´s bereits um acht Uhr ein ausgiebiges Frühstück. Der eigentliche Plan, mit Skiern die Gegend „unsicher“ zu machen, ging leider nicht auf. Der Harz zeigte sich grün statt weiß. Doch Trainer Dennis Lauterschlag war bestens vorbereitet und hatte sich etwas Feines ausgedacht. In vier Gruppen sollten wir mit einer Wanderkarte ausgestattet, eine ca. 22 km lange Strecke laufen. Es sollte vier Stationen im Abstand von etwa vier Kilometern geben, die je eine weitere sportliche Übung wie beispielsweise Sprints, eine Huckepack-Staffel oder Seilspringen beinhaltete, aber auch Fragen, die das Allgemeinwissen teilweise schwer auf die Probe stellten. Bei guter Ausführung konnte man ein paar Extrasekunden erlangen, die einem im Nachherein gutgeschrieben wurden. Das Team mit der schnellsten Zeit würde gewinnen. In der Theorie alles schön und gut, doch die Praxis sah anders aus. Und so hatte sich jede der vier Gruppen so richtig verlaufen. Nachdem Gruppe eins dann langsam entnervt auf Gruppe drei stieß, die 20 Minuten später gestartet war, wurde die erste Station gemeinsam gesucht und letztendlich auch mit 50 Minuten Verspätung und einigen überzähligen Kilometern erreicht. Auf der eigentlichen Rundstrecke angekommen – es sollten zweimal ca. acht Kilometer gelaufen werden – lief jede Gruppe wieder ihre Wege – und es ging ins „Jenseits“ oder anders ausgedrückt: Man verlief sich erneut. Zum Schluß wurde das Ganze abgekürzt, und die letzte Runde musste auch nicht zu Ende gelaufen werden. Einige Aktive stießen dabei an ihre körperlichen Grenzen, zumal es noch ziemlich kalt und windig war und somit aufgaben. Eine Gruppe war sogar völlig verschwunden, tauchte aber wohlbehalten – wie alle anderen Gruppen auch – pünktlich zum Mittagessen wieder auf. Anschließend benötigten wir eine ausgiebige Pause. Mir hat´s persönlich richtig Spaß gemacht.

Staffelspiele am Freitagabend in der Sporthalle. Foto: jannik schütt
Kraftübung mit dem Medizinball für Lisa Zacharias (r.) und Diana Neben. Foto: dl

Da wir nun mal Sportler sind, konnten wir natürlich nicht für den Rest des Tages faulenzen und die schweren Beine hochlegen. In der Abenddämmerung machten wir uns gemeinsam auf und erkundeten die Gegend. Und da wir auch keine langweiligen Sportler sind, ging es kreuz und quer bergauf und bergab über die schneefreien Skipisten. Die beim Spaziergang neu getankte Kraft konnten wir dann anschließend bei einer weiteren Trainingseinheit im Schwimmbad verwenden. Tatsächlich war es nach dem langen Lauf am Vormittag sehr angenehm, sich noch einmal im Wasser zu bewegen. Noch angenehmer war der Saunagang. Später versammelten sich alle in einem Zimmer und genossen den letzten Abend bzw. die Nacht.

Einige Tapfere liefen am Sonntagmorgen noch vor dem Frühstück eine lockere 5-km-Strecke, die gar nicht so locker gewesen sein soll. Nach dem Frühstück ging es zur letzten Trainingseinheit in die Sporthalle. Es begann mit Kraftübungen, die an verschiedenen Stationen durchgeführt wurden, außerdem wurde noch geprüft, wer die kräftigsten Oberschenkel hatte. Es waren Viktoria-Louise Tietz und Katrin Kohnert.

Danach: Mittagessen, Koffer packen, Zimmer ausräumen und schon ging´s heimwärts. Bevor die Fahrt Richtung Lüneburg begann, statteten wir dem Spaß- und Erlebnisbad Bad Sachsa einen Besuch ab. Dort konnten wir in diversen Whirlpools uns ordentlich erholen. Wer immer noch nicht genug Action hatte, der nutzte die Wasserrutsche oder drehte im Schwimmbecken seine Runden.

Gruppenbild mit Damen in der Sporthalle. Unsere Aktiven hatten viel Spaß im Trainingslager. Foto: lauterschlag
Wanderung am Samstag durch den Harz bei Hohegeiß. Foto: jannik schütt
(Quelle: Landeszeitung - Ausgabe vom 28. November 2013)