Termin Jahreshauptversammlung 2026 eingetütet

Die Resonanz der Jahreshauptversammlung vom 25. April war eher Magerkost. Um den Mitgliedern eine bessere Terminplanung zu ermöglichen, wurde als Stichtag Freitag, 13. März 2026, 19.30 Uhr, Versammlungsraum (Vereinsheim) fixiert. Auf der Vorstandssitzung am 12. Mai wurde entschieden, die Mitgliederversammlung im kommenden Jahr nach zehn Jahren Auszeit wieder im März abzuhalten. Der Vorstand hofft, dass sich alle Mitglieder diesen Termin inzwischen rot im Kalender angekreuzt haben und das im kommenden Jahr dann viele Klubmitglieder aus den acht Abteilungen als 2025 begrüßt werden können. (jb)

Enis Karahan nimmt das Zepter in die Hand

Ralf Pagels zum Ehrenvorsitzenden ernannt – Fertigstellung des B- und C-Platzes 2026 oder 2027


Von Jens Burmester

Zum letzten Mal konnte der scheidende 1. Vorsitzende der Lüneburger SV (LSV), Ralf Pagels, auf der jüngsten Jahreshauptversammlung im Versammlungsraum des Vereinsheimes nur 35 stimmberechtigte Mitglieder begrüßen (25. April 2025). So wenig wie in den vergangenen 15 Jahren nicht. Denn nach insgesamt 13-jähriger Tätigkeit stellte der 50-jährige Rechtsanwalt und Notar dieses Ehrenamt zur Verfügung. „Nach so vielen Jahren bin ich als 1. Vorsitzender verschlissen und abgenutzt. Es ist Zeit für Jemanden mit neuen Ideen. Selbstverständlich bleibe ich dem Verein erhalten und werde bei Bedarf den neuen Vorsitzenden unterstützen. Außerdem freue ich mich darauf, mehr Tischtennis zu spielen.“ Enis Karahan wurde mit 26-Ja-Stimmen zum neuen 1. Vorsitzenden auf drei Jahre gewählt. Der 41-jährige Projektmanager des Essener und Duisburger Industriekonzerns Thyssenkrupp AG gehört seit 2008 der LSV an und ist derzeit Co-Trainer der U 15-Fußballjugendmannschaft (1. Kreisklasse). „Wir werden unseren Verein strategisch ausrichten mit neuen Konzepten, klaren Zielen und nachhaltigem Handeln. Dazu gehören die Beantragung neuer Fördermittel, der Ausbau von Sponsoring, gezielte Veranstaltungen zur Sichtbarkeit, Mitgliedergewinnung, digitale Präsenz und vor allem die Nachwuchsarbeit in allen Abteilungen“, so das Credo des Newcomers und ergänzt: „Wir dürfen die Augen vor den großen Herausforderungen nicht verschließen. Die Infrarstruktur, insbesondere unser Vereinsheim und die Sportplätze, entspricht nicht mehr dem, was ein moderner Verein braucht. Keine Plätze – keine Nachwuchsarbeit. Für einen Verein mit sozialem Anspruch und integrativer Bedeutung wie die LSV ist das sehr bedauerlich. Deshalb werden wir hier mit Nachdruck bei der Stadt Lüneburg am Ball bleiben. Wir brauchen eine Sanierung der Plätze, für die Kinder, für die Jugend und für unsere Zukunft. Unsere Schwimmabteilung ist am Limit. Es fehlt an Trainern und Schwimmzeiten. Durch die hohe Auslastung der Bäder im Landkreis Lüneburg wird das Problem zusätzlich verschärft“.

In seinem letzten aktiven Resümee betonte Ralf Pagels, dass man sich in den vergangenen 12 Monaten auf administrative Aufgaben und eine vernünftige Haushaltsplanung konzentrierte. „Wir haben im Vergleich zur Hansestadt einen weniger defizitären Haushalt geschaffen. Das Darlehen für die neue Heizungsanlage wurde komplett zurückgezahlt, wir sind schuldenfrei und haben keine Verbindlichkeiten. Die LSV ist besser als ihr Ruf“, machte er deutlich. Besonders erfreut zeigte sich Ralf Pagels über den Aufstieg der 2. Fußballherrenmannschaft in die 2. Kreisklasse. Und die ersten Herren haben sich in der Bezirksliga etabliert. „Hoffentlich klappt noch der Sprung in die obere Tabellenhälfte. Ich möchte an dieser Stelle die Trainer Hüsa Sönmez und Alex Gauk würdigen für ihre Leistungen, dass sie die Mannschaft von der 1. Kreisklasse bis in die Bezirksliga geführt haben. Es war nicht immer einfach, aber ihr habt euch für den Verein verdient gemacht“, lobte der Noch-Vorsitzende.

Stichwort Platzsanierung: Mitte 2024 wurde ein Zeitplan für die Neuausrichtung des B- und C-Platzes vorgestellt. Im Februar diesen Jahres saß die LSV-Vereinsspitze zusammen mit sechs Vertretern der städtischen Behörde am Ochsenmarkt zum Thema „Sportplatz Kaltenmoor“ an einem Tisch. Die Ausschreibung zur Wiederherstellung des B- und C-Platzes wurde kurzerhand gestoppt. Begründet wurde dieser Schritt mit der gesetzlichen Pflicht zur Prüfung der Möglichkeit einer Geothermie-Nutzung. „Wir sind nicht Eigentümer der Plätze, nur Beifahrer“, betonte Ralf Pagels. Seitens der Verwaltung ist angedacht, diese Flächen auf Geothermie-Nutzung zu prüfen, wobei die Avacon die Areale mitnutzen könnte. Dazu sind Probebohrungen durch die Avacon bis Juni vorgesehen, um zu ermitteln, ob die Geothermie auch wirtschaftlich umsetzbar ist. Sollte sich herausstellen dass die Flächen für Geothermie, also die in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie, nicht geeignet sind, dann könnte die Fertigstellung der beiden Plätze voraussichtlich im Herbst 2026 erfolgen. Wenn Geothermie tatsächlich umsetzbar ist, würden die Areale frühestens 2027 im neuen Glanz erstrahlen. Lüneburgs Stadtoberhaupt Claudia Kalisch (Bündnis 90 / Die Grünen), die im Beisein von Maja Lucht (Fachbereichsleitung für Liegenschaften und Gebäudemanagement der Hansestadt) an der Versammlung teilnahm, versteht seitens des Integrationsvereins den Unmut über die Platzzustände und versprach: „Die Neugestaltung hat hohe Priorität und soll ohne Zeitverzug eingetaktet werden sobald die Ergebnisse der Probebohrungen vorliegen. Um die LSV bis zur Fertigstellung der Plätze zu unterstützen, sind wir intensiv in Gesprächen mit anderen Vereinen, um alternative Trainingsorte anzubieten. Wir wollen qualitativ hochwertige Sportplätze haben, um gute Trainingsbedingungen für alle Sportarten zu schaffen. Mir ist wichtig, dass wir während dieses Prozesses eng miteinander im Gespräch bleiben.“ Echo von Ex-Vorsitzender Ralf Pagels: „Wir nehmen sie beim Wort.“

Des weiteren lobte die Oberbürgermeisterin den Verein für seine unverzichtbare Arbeit im Sport und das Miteinander im Stadtteil Kaltenmoor. „Ich habe großen Respekt und die Anerkennung für das Ehrenamt. Ich bin gerne hier, denn es ist eine gute Gelegenheit, aus dem Verein vor Ort etwas mitzubekommen“, sagte die 53-jährige oberste politische Repräsentantin und Verwaltungsleiterin der Hansestadt Lüneburg. Uwe Nehring, Sportausschuss-Vorsitzender im Rat der Hansestadt und 14 Jahre Quartiersmanager Soziale Stadt Kaltenmoor, ist begeistert, dass der größte Lüneburger Stadtteil einen eigenen Sportverein aufweisen kann. Immerhin kann der aktuell 514 Mitglieder zählende Klub zwischen den Vierteln Kaltenmoor und Neu Hagen auf inzwischen 27 Jahre Integration zurückblicken. „Der Sport hat bei der Stadt einen hohen Stellenwert“, so Uwe Nehring.

Steuerberater Holger Wozny machte in seinem Finanzbericht für Kassenwart Artur Merkosyan deutlich, dass das Geschäftsjahr 2024 mit einem geringen Verlust von nur 173,67 € abschloss. Die steuerlichen Abschreibungen auf das Anlagevermögen betrugen 11.511,00 €, das Umlaufvermögen belief sich auf 19.937,26 €. Besonders erfreulich: Die Vereinsbeiträge sind von 44.044,40 € auf 48.889,22 € gestiegen. Nach dem finanziellen Akt des Klubs ließ Ehrenvorsitzender Manfred Schestak im wahrsten Sinne des Wortes die Bombe platzen. Der 82-Jährige schlug den Delegierten vor, Ralf Pagels in Anerkennung und Würdigung seiner 13-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit als Vorsitzender des Vereins und für die hervorragenden, langfristigen Verdienste um den Sport zum inzwischen vierten Ehrenvorsitzenden nach Fritz Siebers, Otto-Ernst Schulz und Manfred Schestak zu ernennen. Einstimmig votierten die Delegierten für diese Auszeichnung. Als Dankeschön für sein jahreslanges Engagement wurde Ralf Pagels ein wunderschöner Präsentkorb und eine Ehrenurkunde überreicht. Es freuten sich LSV-Ehrenvorsitzender Manfred Schestak, der neue Vorsitzende Enis Karahan, der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Niewerth, Kassenwart Artur Merkosyan, Beisitzer Torsten Bahlinger und die anwesenden Delegierten.

Für 15-jährige treue Mitgliedschaft wurden Britta und Marcel Paketuris, Hakan Balik, LSV-Vize Wolfgang Niewerth und Manfred Huschebeck mit der silbernen Ehrennadel und Urkunde geehrt. Außerdem wurden Jens Burmester als Schriftwart (seit 31 Jahren) und Beisitzer Torsten Bahlinger (seit sieben Jahren) für weitere drei Jahre einstimmig wiedergewählt. Neuer Kassenprüfer auf ein Jahr ist jetzt Dietmar Herres, der zehn Jahre als Finanzhüter agierte. Auf der Jahreshauptversammlung 2026 sieht die Tagesordnung die Wahl des Pressewartes vor. Jens Burmester, der dann 38 Jahre (1984 – 1986 und seit 1990) das Ehrenamt wahrnimmt, wird nicht wieder kandidieren. Also wird es für den Vorstand allmählich Zeit die Nachfolge zu regeln. Last but not least konnte der frisch gewählte 1. Vorsitzende Enis Karahan die Sitzung nach 70 Minuten mit den Worten „lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen. Für den Sport. Für die Lüneburger SV“ ausklingen lassen.

Als Dankeschön für sein langjähriges Engagement bekam Ralf Pagels einen Präsentkorb und Blumen. Es freuen sich mit ihm Manfred Schestak (r.), Enis Karahan (3. v. r.), Wolfgang Niewerth, Artur Merkosyan (2. v. l.) und Torsten Bahlinger (l.). Foto: jb
Marcel Paketuris, Britta Paketuris, Manfred Huschebeck, Hakan Balik, LSV-Vize Wolfgang Niewerth (v. l.) wurden für 15-jährige Mitgliedschaft mit der silbernen Ehrennadel und Urkunde im Beisein des neuen Klubchefs Enis Karahan geehrt. Foto: jb
Ralf Pagels bei der Abschiedsrede. Foto: jb
Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch Foto: jb
Sportausschussvorsitzender Uwe Nehring Foto: jb
Enis Karahan bei seiner Antrittsrede Foto: jb
Ehrenvorsitzender Ralf Pagels und sein Nachfolger Enis Karahan (r.). Foto: jb
Fast gähnende Leere herrschte auf der Jahreshauptversammlung im Versammlungsraum. Foto: jb
Das Ergebnis der Wahlen zum Vorstand (v. l.): Dietmar Herres (neuer Kassenprüfer), Torsten Bahlinger (weiterhin Beisitzer), Enis Karahan (1. Vorsitzender) und Jens Burmester (weiterhin Schriftwart). Foto: Edda Körner

Protokoll Jahreshauptversammlung vom 25. April 2025

Der Vorstand der Lüneburger SV hatte auf der Vorstandssitzung am 15. April 2024 entschieden, für die Zukunft das Protokoll der Jahreshauptversammlung online (Link „Jahreshauptversammlung“) zu stellen. Diese Niederschrift ist seit 30. April 2025 bis zur Mitgliederversammlung am Freitag, 13. März 2026, für jedes Mitglied einsehbar. (jb)