Integration

Daten und Zahlen zur Integration

  • Start der Integration: 1. Februar 1998
  • Sportart: Ringen
  • Initiator Integration: Günter Dammann (2. Vorsitzender der LSV von 1990 – 1992 und 2000 – 2004)
  • Integration, was ist das ? Eingliederung, Vervollständigung (siehe Artikel „Aktive Gestaltung von Vielfalt auf allen Ebenen“)
  • 1. März 2004: Gründung der Abteilung „Aerobic & rhythmischer Tanz – Integration durch Sport“ in Zusammenarbeit mit der Awo (Arbeiterwohlfahrt) Kaltenmoor
  • 2004 – 2007: Günter Dammann ist vom Landessportbund (LSB) Niedersachsen eingesetzter Stützpunktleiter in Lüneburg für das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ (IdS)
  • Januar 2007: Gründung der Gruppe „Mutter-Kind-Tanzen“ innerhalb der Abteilung „Aerobic & rhythmischer Tanz – Integration durch Sport“ (Gruppe wurde im Sommer 2008 aufgelöst)
  • Integrationsbeauftragter (1. September 2008 – 30. September 2011): Jens Burmester
  • Integrationsbeauftragter (seit 10. September 2018): Jens Burmester
  • Die LSV war anerkannter Stützpunktverein in den Jahren 2004, 2005, 2006, 2007, 2009, 2010 und 2011 im Bundesprogramm „Integration durch Sport“. (Fotos [1]: A/t&w, Fotostudio Krenzien [1])


Mehr über „Integration durch Sport“:

www.integration-durch-sport.de

(bitte anklicken)

Ringen und Aerobic

Die Angebote Ringen (seit 26 Jahren) und Aerobic & Tanzen (seit 20 Jahren) bleiben im Rahmen der Integration erhalten.

Auch als Nicht-Stützpunktverein sagt der Klub weiterhin „Ja“

  • in unseren Sportgruppen bewegen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft,
  • unsere Trainingssprache ist deutsch,
  • wir entwickeln unser integratives Angebot stets weiter,
  • wir orientieren uns an den Wünschen der Zielgruppe,
  • wir haben Partner, die die Menschen unserer Zielgruppen auch außerhalb des Sports ansprechen und
  • wir arbeiten im Netzwerk.

Initiator Integration

Günter Dammann

Integrationsbeauftragter

Jens Burmester

22. Stadtteilfest am 8. Juni

Termin für das 22. Stadtteilfest ist Sonnabend, 8. Juni. Fakt ist, dass die Abteilungen Aerobic & Tanzen und Ringen mit von der Partie sein werden. Der Organisator Sven Dunker, Quartiersmanager Soziale Stadt Kaltenmoor, wird rechtzeitig über den Ablauf informieren. (jb)

Mit frischem Schwung in die Zukunft

Sven Dunker neuer Quartiersmanager Soziale Stadt Kaltenmoor seit Januar 2023

14 Jahre hatte Uwe Nehring als Quartiersmanager Soziale Stadt Kaltenmoor das größte Viertel Lüneburgs „unter seine Fittiche“. Ende 2022 ging der 67-Jährige in den wohlverdienten Ruhestand. Der 55-jährige gebürtige Hamburger und leidenschaftlicher Korbimker Sven Dunker trat im Januar 2023 in große Fußstapfen. Klar ist auch, dass sich Sven Dunker ersteinmal einarbeiten muss. Ein Termin jagt den Nächsten, Gespräche mit Verein, Institutionen, Verbänden oder anderen Einrichtungen sind notwendig.

Als neuer Quartiersmanager wird er auch eng mit dem Integrationsverein Lüneburger SV zusammenarbeiten, signalisierte er in einem Meeting mit dem Integrationsbeauftragten Jens Burmester. „Die Entwicklung neuer Projekte wie beispielsweise Gesund und Sport liegen mir am Herzen. Auch Outdoor-Events wie Nordic Walking oder kleine Spielefeste (z. B. Skat, Schach), aber auch Spiele aus verschiedenen Herkunftsländern sind mir wichtig“, betont Sven Dunker, der seit 30 Jahren in der sozialen Arbeit aktiv ist. Nicht zu vergessen ist auch der Kontakt zu den benachbarten Kindergärten, um die Kleinen zu motivieren, eventuell ihren Sport im Verein an der Nahtstelle zwischen den Stadtteilen Neu Hagen und Kaltenmoor auszuüben. (jb)

Anlaufstelle für die Einwohner des größten Stadtteils: Der Bürgertreff Kaltenmoor (links: Die IGS Lüneburg mit Eingangsbereich zur Schule). Foto: jb
Sven Dunker ist der neue Quartiersmanager für den Stadtteil Kaltenmoor. Foto: jb

Aktive Gestaltung von Vielfalt auf allen Ebenen

Erfolgreiche Integrationsarbeit seit 1998 bei der Lüneburger SV

Von Jens Burmester

Lüneburg. Integration – was ist das ? Dieses Wort, dieser Begriff hat viele Bedeutungen: Eingliederung, Wiederherstellung eines Ganzen oder Vervollständigung.

Das Bild einer Stadt verändern Menschen, die aus anderen Ländern zugewandert sind. Sie verändern das Bild mit ihrer mitgebrachten Lebensart, Wohn- und Esskultur, Religion und vieles mehr. Schulen, Kinderhorts, Betriebe, aber vor allem auch Sportvereine sind von Mehrsprachigkeit und kultureller Pluralität geprägt.

Für die LSV begann die Ära Integration am 1. Februar 1998, als es hieß: „Ring frei !“ Der damals 650 Mitglieder starke Klub war und ist auch heute noch der einzige in Stadt und Landkreis Lüneburg mit der Sportart Ringen. Die Abteilung entstand in Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kaltenmoor, Lüneburgs größtem Stadtteil mit heute etwa 10.000 Einwohnern.

Der damalige LSV-Chef Otto Ernst Schulz: „Durch dieses Angebot können die Aussiedler eine ihnen vertraute Sportart in neuer Umgebung ausüben.“ Aber auch Interessierte aus Stadt und Landkreis Lüneburg sind in der Sparte willkommen. Mit dem russischen Meister im griechisch-römischen Stil, Wladimir Chudjakow, gab es keine Kommunikationsprobleme. Für Abhilfe der Sprachbarriere sorgten seinerzeit Manager Viktor Mosmann und Organisationsleiter Helmut Woiski. Beide waren der russischen Sprache mächtig und somit willkommene Dolmetscher.

Auch die Fußball-Abteilung der LSV profitierte bis zur Fusion mit der Fußballsparte des Lüneburger SK (LSK) am 1. Juli 2008 von Beginn an den jugendlichen Ausländern und Migranten. 1998 gehörten etwa 301 Jugendliche aus 18 Ländern der LSV an. Sie kamen u. a. aus Pakistan, Iran, Irak, Italien, Russland oder der Türkei. Für die engagierte Arbeit mit Multi-Kulti-Kids wurde der Klub im Mai 1998 mit dem „Lisa-Garbers-Förderpreis“, der mit 3.000 DM dotiert war, ausgezeichnet. Dieses Geld kam der LSV-Jugendabteilung mit den Sportarten Fußball, Taekwon-Do und Ringen zugute. Dieser Preis wurde an Institutionen und junge Bürger aus der Region Lüneburg vergeben, die sich für das Allgemeinwohl verdient gemacht haben. Dieser Jugendpreis wurde von dem ehemaligen Lüneburger Bauunternehmen „Garbersbau“ im Jahr 1998 anläßlich des 50-jährigen Firmenjubiläums eingerichtet.

Mit einer neuen Aktion ging es dann in die Offensive. „Sport gegen Gewalt“ – unter dieses Motto stellte der 543 Mitglieder zählende Klub die Veranstaltungen 2001. Der 2. Vorsitzende Günter Dammann betonte seinerzeit auf der Jahreshauptversammlung, dass die Zielgruppen des vom Bundesinnenministerium und vom LSB unterstützten Projektes über Aussiedler hinaus auch Ausländer und sozial benachteiligte Jugendliche sind. 2001 gehörten etwa 300 Jugendliche aus inzwischen 26 Nationen dem Klub an der Schützenstraße 31 in Lüneburg an. Unter diesem Motto fand im Juni ein Jugendfußball-Turnier der LSV auf dem Vereinsgelände statt. 176 Tore in 68 Spielen auf vier Kleinfeldplätzen bilanzierte Organisator Martin Junk nach dem Turnier, dass er gemeinsam mit Fußballjugendobmann Kurt („Kuddel“) Woltmann, Hilde Fahl und Michael Fricke auf die Beine stellte.

Im gleichen Jahr war das Projekt „Soziale Stadt“ ein Segen des Himmels für den Verein. Durch dieses Bund-Länder-Programm konnte die LSV endlich den Versammlungsraum für das Vereinsheim bauen. Der soll auch als Treff für Spätaussiedler genutzt werden, die der Verein im Stadtteil Kaltenmoor besonders integrieren will und bis heute auch umsetzt.

Im März 2004 vergrößerte sich der Verein. Nach Fußball, Senioren-Gymnastik, Senioren-Freizeit, Ringen und Tischtennis wurde die neue Abteilung „Aerobic & rhythmischer Tanz – Integration durch Sport“ ins Leben gerufen. Der erste Übungsnachmittag begann am 30. März. Die LSV eröffnete in Zusammenarbeit mit der Awo in Kaltenmoor vor allem Spätaussiedlerinnen und Ausländerinnen zwischen 13 und 60 Jahren die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung nachzugehen. O-Ton damals: „Viele Ausländerinnen sprechen mich an. Darauf hin haben wir uns mit der LSV, der viele ausländische Sportler angehören, in Verbindung gesetzt“, sagt Ria Sahlig, Sozialpädagogin bei der Awo. Denn Günter Dammann, der Ex-LSV-Vize, war von 2004 bis 2007 vom LSB eingesetzter Stützpunktleiter in Lüneburg für das Bundesprogramm „Integration durch Sport“. Der Verein übernahm Tanzgruppen mit Sportlerinnen und Sportler aus ehemaligen GUS-Staaten. Die LSV schloß somit die Lücke in ihrem Angebot. Trainerin Tamara Zlobina machte mit den Frauen Gymnastik und Bewegungsübungen. Denn das Ziel ist der Kooperationsgedanke, die Gruppe ist offen für alle.

2006 war ein glanzvolles Jahr: Die LSV wurde in Hannover vom niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann mit der Niedersächsischen Sportmedaille für beispielhafte Vereinsarbeit ausgezeichnet (siehe Link „Wir über uns“).

Der Breitensport steht bei der Integrationsarbeit des Vereins im Vordergrund. Besonders stolz waren die Vorstandsriege und Klubmitglieder Anfang 2007, als die LSV bei der Ringer-Freistil-Landeseinzelmeisterschaft in Salzgitter das beste Team Niedersachsens stellte. Die Mattenkämpfer um Cheftrainer Wladimir Chudjakow kehrten mit vier Landesmeister-Titeln, sechs zweiten Plätzen und dem Sieg in der Mannschaftswertung zurück.

Am Mittwoch, 21. Februar 2007, trat die LSV dem Kreisjugendring Lüneburg e. V. (KJR) bei, um nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch im Landkreis Lüneburg präsent zu sein. Die vielfältigen KJR-Veranstaltungen im Jahr werden vom Verein besucht, und die aktive Teilnahme aus den Abteilungen – sofern keine Terminüberschneidungen sind – sichergestellt. Am 30. September 2017 verließ der Verein den Kreisjugendring.

Das Gebäude des Landessportbundes in Hannover. Foto: A/jb
Der Integrationspreis 2007 vom DFB. Foto: A/jb

Für vorbildliche Jugendarbeit wurde die Ringer-Abteilung des Vereins am 17. Februar 2008 auf dem 32. Verbandstag des Niedersächsischen Ringer-Verbandes (NRV) in Neustadt am Rübenberge geehrt. Cheftrainer Wladimir Chudjakow nahm den „Karl-Volmer“-Ehrenpokal im Beisein der LSV-Delegation mit Geschäftsführer Ralf Braun und dem Integrationsbeauftragten Jens Burmester vom NRV-Vizepräsidenten für Sport und Jugend, Burkhard Haberland, entgegen. Dieser Wanderpokal wird seit 15 Jahren zu Ehren von Karl Volmer (90) vergeben, der seit 30 Jahren NRV-Ehrenmitglied war und am 14. November 2008 verstarb.

Showtanz vom Feinsten serviert die Tanzgruppe "Randevu". Foto: A/jb
NRV-Vize Burkhard Haberland (l.) überreichte den "Karl-Volmer"-Ehrenpokal an Wladimir Chudjakow für beste Jugendarbeit. Foto: jürgen zenk / NRV

Die Abteilung „Aerobic & rhythmischer Tanz – Integration durch Sport“ hat sich seit ihrem Bestehen stetig gemausert, so dass im Januar 2007 innerhalb der Sparte das „Mutter-Kind-Tanzen“ aus der Taufe gehoben wurde – eine Mischung aus Aerobic, Stepptanz, Fitness und Spielen wie Reifen-, Phantasie- oder Tierspiele. Diese Gruppe wurde zuletzt aufgrund geringer Beteiligung im Sommer 2008 aufgelöst.

Ende Februar 2007 bekam die LSV ein „neues Vereinsmitglied“: „KNUFF“. Das steht für Konstruktiver Neuer Umgang mit Fouls und Frust. Mit „KNUFF“ wurden Regeln für alle Fußballspieler eingeführt unter dem Motto: „Wer unfair ist, soll nach Hause gehen“. Initiiert wurde die Aktion damals von den drei C-Junioren-Spielern und Trainerassistenten Murat, Bilal und Ali sowie LSV-Geschäftsführer und Fußballjugendobmann Ralf Braun, Trainer Manfred Huschebeck, Ex-Fußballjugendobmann Kurt („Kuddel“) Woltmann, Rainer Mühlbauer vom Institut für männliche Persönlichkeitsbildung und Diplom-Sozialpädagoge Andreas Kattenstroth (Awo-Streetworker). Die wohl wichtigste Voraussetzung der Konflikt- und Aggressionsbewältigung ist, dass alle an einem Strang ziehen, das alle – Spieler, Trainer, Zuschauer und Eltern – die Regeln kennen und beachten. Diese Aktion hat seit der Auflösung der Fußballsparte (30. Juni 2008) beim Ringen Einzug gehalten.

Jahrein, jahraus „langen“ die Mattenkämpfer bei den nationalen Veranstaltungen hin. Ohne Medaille, ohne Urkunde oder ohne Pokal kehren sie niemals heim. Erfolgreich sind sie allemal, und im Mai 2007 wurde dann dem „Motor“ der Ringer-Abteilung vom NRV im Rahmen der Landeseinzelmeisterschaft der Freistil-E-Jugend in Osterholz-Scharmbeck die Ehrennadel in Bronze und die Urkunde verliehen: Cheftrainer Wladimir Chudjakow (54).

Des weiteren ist die LSV seit Jahren auf den Sitzungen der Arbeitskreise „Kind, Jugend und Sport“ sowie „Gewaltprävention“ der Hansestadt Lüneburg vertreten. Diese finden etwa alle sechs Wochen im „Bürgertreff“ Kaltenmoor statt. Dabei werden Informationen von Vertretern aus den Institutionen und Einrichtungen des Stadtteils Kaltenmoor und angrenzenden Stadtteils Neu Hagen (z. B. Aktivspielplatz Kaltenmoor, IGS Kaltenmoor, Kontaktbeamter der Polizei für den Stadtteil Kaltenmoor, Kindergarten Schützenstraße in Neu Hagen, Spielschule Kaltenmoor usw.) gegeben oder Probleme in Kaltenmoor diskutiert und Lösungen gemeinsam erarbeitet und dann auch in die Praxis umgesetzt. Die LSV liegt zwischen den Stadtteilen Neu Hagen und Kaltenmoor.

Dieser Stadtteil östlich von Lüneburg entstand zwischen 1966 und 1975. Aktuell leben dort rund 10.000 Einwohner aus rund 80 Nationen. Seit der Aufnahme in das Städteförderprogramm „Soziale Stadt“ flossen dort in den vergangenen Jahren etwa 10 Millionen Euro in verschiedene Maßnahmen.

Die Fußballabteilung profitierte seit 1998 bis zur Fusion mit der Fußballsparte des Lüneburger Sport-Klubs (LSK) am 1. Juli 2008 zum „FC Hansa Lüneburg v. 2008 e. V.“ von Beginn an den jugendlichen Ausländern und Migranten. Diese Fusion endete am 30. Juni 2010.

Ein weiteres Projekt war „Fahrradfahren für Migrantinnen“. Zweimal fand der Kursus statt, und zwar vom 23. März bis 11. Mai 2010 und vom 8. März bis 19. Mai 2011. Ziel war es, das Radfahren zu vertiefen, die Mobilität der Migrantinnen weiter zu fördern und in gemeinsamen Fahrradausflügen Lüneburg und das Umland kennenzulernen. Polizeioberkommissar Uwe Schröder, Tanja Geilert vom Awo-Migrationsdienst, Christine Ullmann (Gleichstellungsbeauftragter für Hansestadt und Landkreis Lüneburg) und LSV-Integrationsbeauftragter Jens Burmester organisierten dieses Event, das letztendlich sehr gut ankam.

Erfolgreiche Integrationsarbeit besteht nur, wenn die Angebote – wie bei der LSV – aufeinander abgestimmt sind und eine systematische Verzahnung gewährleistet ist. Denn in Stadt und Landkreis Lüneburg wird die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund auf etwa 10.000 bis 12.000 geschätzt. Viele von ihnen gehören einem der 151 Sportvereinen (Stand: März 2024) des Kreissportbundes Lüneburg (inkl. Schützenvereine) an. Der Migranten-Anteil der LSV beträgt rund 50 Prozent. Die kreisfreie Stadt Lüneburg, die seit dem 5. Oktober 2007 Hansestadt ist, hat derzeit 79.561 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023) und besteht aktuell aus 18 Stadtteilen (Altstadt, Bockelsberg, Goseburg-Zeltberg, Hanseviertel, Kaltenmoor, Kreideberg, Lüne-Moorfeld, Mittelfeld, Neu Hagen, Ortschaften Rettmer, Ebensberg, Oedeme, Häcklingen und Ochtmissen, Rotes Feld, Schützensplatz, Weststadt und Wilschenbruch), der Landkreis Lüneburg zählt 187.809 Einwohner (Stand: 30. Juni 2023).

Durch Aus- und Fortbildung von Übungsleitern aus der Zielgruppe, nämlich Migrantinnen und Migranten (Jugendliche, Erwachsene), werden sie in die ehrenamtliche Vereinsarbeit eingebunden. Um ihnen den Einstieg in den Sportverein zu erleichtern, bieten wir „Schnupperkurse“ ohne Zusatzbeiträge bis zu drei Monaten an.

Der Klub begleitet die Zielgruppe bei Schwierigkeiten zum Sozial-, Arbeits- und Jugendamt oder zu Behördengängen allgemein, eventuell auch zur Polizei (Konfliktsituationen). Ebenso begleiten wir sie zu Vorstellungsgesprächen in Unternehmen usw..

Zusätzlich integrative Maßnahmen des Vereins sind die Teilnahme am Stadtteilfest Kaltenmoor (mit etwa 50 Prozent Migrations-Anteil) und Neu Hagen, eigene Veranstaltungen (z. B. Tag der offenen Tür), Awo-Feste oder die am 17. Mai 2008 stattgefundene Ringer-Freistil-Landeseinzelmeisterschaft der E-Jugend in der Sporthalle Kaltenmoor (siehe Link Ringen [Allgemein] ), deren Ausrichter die LSV erstmals war.

Die Gewinnung von neuen Mitgliedern, regelmäßiger Gedankenaustausch (z. B. Elternabend), die Intensivierung der Kontakte zu den Lüneburger Stadtteil-Läden (z. B. „HaLo“, „Bonhoeffer-Haus“ usw.) als auch die Integration weiter zu forcieren, Gespräche mit Migranten zu suchen und zu festigen und nicht zu vergessen die soziale wohnumfeldbezogene Integration von Menschen, sind wesentliche Aufgaben, die für den Verein im Rahmen der Stützpunktarbeit von großer Bedeutung sind.

Denn Integration ist für die LSV die aktive Gestaltung von Vielfalt auf allen Ebenen.

Die Entwicklung „Integration durch Sport“:

  • 1989 – 2000: Projekt „Sport mit Aussiedlern“
  • 2001: Projekte „Sport mit Aussiedlern“ und „Sport gegen Gewalt“
  • seit 2002: Programm „Integration durch Sport“
Ein Bild von 2009, als die LSV noch Stützpunktverein war. Die kleinen und großen Mattenkämpfer haben sich längst integriert (v. l.): Cheftrainer Wladimir Chudjakow (gelbes T-Shirt), Jens Burmester als Integrationsbeauftragter des Klubs und LSV-Geschäftsführer Ralf Braun (dahinter). Foto: A/t&w
Engagement für die Aktion "Sport gegen Gewalt" 2001: Oberbürgermeister und LSV-Mitglied Ulrich Mädge, LSV-Manager Christos Dovas, Sportausschuss-Vorsitzender Hubert Meißner, LSV-Sportwart Günther Köpsel, Klubchef Manfred Schestak, Geschäftsführer Hans Arndt und LSV-Vize Günter Dammann. Foto: A/jb
Abschlussprüfung 2011 zum Projekt "Fahrradfahren für Migrantinnen" auf dem Übungsgelände Auf den Sülzwiesen: Die Teilnehmerinnen kurz vor dem Start. Foto: A/jb
Die erste Übungsgruppe nach Aufbau der Ringersparte 1998 mit Trainer Wladimir Chudjakow (r.). Foto: A/jb
Sie waren die "Macher" der 1998 neugegründeten Ringersparte bei der LSV (v. l.): Manager Viktor Mosmann, Trainer Wladimir Chudjakow und Organisationsleiter Helmut Woiski. Foto: A/jb
Blick auf den St. Stephanus-Platz in Kaltenmoor. Foto: jb

Potential aufdecken und fördern

Es ist wirklich eine große Freude zu beobachten, wie es in heutiger Zeit der Technokratie die Kinder es immer wieder schaffen, sich so für die Kunst zu begeistern – nämlich für die verführerische Kunst des Tanzes.

Seit Jahren agiert in unserem multi-kulturellen Stadtteil Kaltenmoor die Tanzgruppe „Randevu“ – für Migrantinnen und Migranten – . Anastasija Pissetski, Tochter der im Dezember 2021 verstorbenen Diplom-Tanzpädagogin Tamara Zlobin, führt mit viel Engagement die Arbeit ihrer Mutter fort. Ob Hip-Hop oder Volkstanz, Rock´n´Roll, Polka oder Flamenco – die Zuschauer sind immer begeistert, mit welcher Leichtigkeit und Grazie die Tanzfiguren von jungen Talenten vorgeführt werden.

„Jedes Kind ist ein Individuum. Es ist die Aufgabe des Trainers nicht nur ´technische Dinge´ beizubringen, sondern das Potential jedes Einzelnen maximal aufzudecken und zu fördern. Es ist einfach faszinierend, wie nach und nach die versteckten Sinne offenbart werden. Durch Selbsterfahrung in der Gruppe wird Konzentration und Spürsinn für Rhythmus und Bewegung gefördert. Und das wichtigste Ziel für mich ist, dem Nachwuchs mein Können weiterzugeben“, sagte zu Lebzeiten Tamara Zlobin.

Die jungen Artisten brauchen für ihre Auftritte viele verschiedene Kostüme, was natürlich zusätzlicher Finanzierung bedarf. Dank des persönlichen Engagements von Herrn Günter Dammann, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich um die Belange der Aussiedler-Jugendlichen kümmert und der Unterstützung von Frau Gertrud Sorich, Vorsitzende des Vereins der Russland-Deutschen in Lüneburg, und durch die Eltern-Initiative konnten bisher einige Mittel gesammelt werden, die aber bei weitem nicht ausreichen, um die Tanzgruppe weiter bestehen lassen zu können.

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Stichwort: „Tanzgruppe“ bei der Sparkasse Lüneburg

IBAN: DE22 2405 0110 0000 0473 32

Die gespendeten Beträge kommen ausschließlich der Tanzgruppe „Randevu“ zugute.

 

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(Quelle: Lünepost - Ausgabe vom 21. Januar 2023)