Tagebuch einer wunderschönen Fünftage-Reise

Von Gertrud Schlüter

Voller Erwartungen starteten 48 Senioren der LSV am Morgen des 23. Mai 2016 in ihre alljährliche Reise. Fünf Tage lang wollten sie die schöne Landschaft und viele interessante Orte im Thüringer Wald erkunden.

Nach einer ruhigen Busfahrt war das erste Ziel am späten Nachmittag erreicht. Das idyllisch an der Saaleschleife gelegene Hotel „Am Schlossberg“ in Ziegenrück war den meisten Teilnehmern schon von der Reise vor zwei Jahren noch in bester Erinnerung. Doch zuvor musste unser Busfahrer Klaus Witte wieder seine Fahrtüchtigkeit und Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Schließlich galt es, die als schmalste Stelle Thüringens empfundene Brücke aus alten Handelszeiten zwischen Knau und Bucha schadlos zu passieren. Doch diese Aufgabe meisterte Witte mit Bravour.

Die herzliche Aufnahme im Hotel durch den Hausherrn, die zauberhafte Lage des Hauses direkt am Flussufer und das sehr gute Essen ließen schnell alle Reiseanstrengungen vergessen machen. Als i-Tüpfelchen wurde der erste Abend dann noch mit Sangeskünsten des Gemischten Chores (Leitung: Alice Meinhold) klangvoll beendet.

Am zweiten Tag ging es mit dem Bus und fachkundiger Begleitung nach Rudolstadt. Reiseleiterin Anita Nitsch wußte anschaulich den wirtschaftlichen Wandel der Region vom Stahl- und Bergbau hin zu besonderen touristischen Angeboten und künstlerischen Attraktionen darzulegen. So kann man heute „unter Tage“ heiraten und stilvoll feiern. Besonders beeindruckend war die Besichtigung von Schloss Heidecksburg. In dem 450 Jahre alten Barockschloss sind heute nach einer wechselvollen Geschichte u. a. die Porzellangalerie, das Naturhistorische Museum und Kunstsammlungen untergebracht (beispielsweise Werke von Caspar David Friedrich). Der Prunk des Festsaales beeindruckte so stark, dass er selbst das Regenwetter des Tages überstrahlte.

48 Oldies vergnügten sich im Thüringer Wald und waren hellauf begeistert. Foto: ingrid juschkus
Blick vom Hotel auf das Saale-Wehr. Foto: gerhard pieper
Fachwerkhäuser und die Krämerbrücke. Foto: peter schlüter

Ein besonderes Highlight war dann aber am Abend unsere eigene Hausband. Mit Mundharmonika und Gitarre bereiteten uns „Die Fidelen Drei“ (Christian Gern, Jürgen Kubisch und Peter Schlüter) wieder einmal fröhliche Stunden mit Musik zum Schunkeln und Mitsingen.

Heimatkunde stand am dritten Tag auf dem Programm. Unser Gastwirt und Hotelier Michael Marx führte uns durch Ziegenrück, die fünftkleinste Stadt Deutschlands. Anschaulich schilderte er die Veränderungen, die seine Stadt im Wandel der Geschichte und in jüngster Vergangenheit in Folge der Wiedervereinigung durchlebte. Voller Stolz wies er darauf hin, dass in Ziegenrück die leerstehenden Gebäude wieder restauriert und bewohnt werden. Es brauchte halt mal mehr oder weniger Zeit. Ein sehenswerter Mittelpunkt der Stadt ist die Bartholomäuskirche aus dem 14. / 15. Jahrhundert. Der Kantor spielte für uns auf der antiken Kirchenorgel. Außerhalb der Stadt liegt die Fernmühle. Früher diente sie der wirtschaftlichen Nutzung der Wasserkraft, heute ist sie als Museum mit angegliedertem Hotel ausgebaut. Am Abend unterhielt uns der Alleinunterhalter des Städtchens auf seinem Akkordeon und forderte alle zum Tanzen auf.

Am letzten Besuchstag ging die Fahrt nach Erfurt, die Landeshauptstadt von Thüringen. Wieder erklärte uns Reiseleiterin Anita Nitsch die wechselvolle Geschichte dieser Stadt. Beeindruckend die Krämerbrücke, die längste durchgehend mit Häusern bebaute Brücke Europas, die vor allem Touristen aus aller Welt anzieht und ein beliebtes Einkaufsziel ist.

Ein weiteres Denkmal der Stadt ist der Dom auf dem Domberg, dem ältesten Kirchenbau Erfurts. 70 Stufen hinaus zu den zwei Gotteshäusern St. Marien und St. Severi.

Am nächsten Tag – Tag fünf der Heimreise. Das Gastwirte-Paar verabschiedete uns mit den Worten: „Wo findet man in Deutschland Ferienglück – in Ziegenrück.“ Noch einmal konnten wir während der Fahrt nach Lüneburg die reizvolle Landschaft Thüringens genießen. Zum Abschluß gab es ein Spargelbuffet im „Itschenkrug“ in Isingerode.

Fazit der Reise: Es waren fünf wunderschöne Tage. Es gab viel Interessantes zu sehen und zu hören. Kurz: Es hat allen richtig Spaß bereitet.

Der Altar der Kirche in Ziegenrück. Foto: peter schlüter
Die Heidecksburg in Rudolstadt. Foto: gerhard pieper