Spreewälder Gurken und anderes

Start zur Fünftagefahrt. Foto: bernd rothardt

Von Bernd Rothardt

Cottbus / Lüneburg. Die Abteilung Senioren-Freizeit der Lüneburger SV war mit 40 Oldies mal wieder „on Tour“. Vom 17. bis 21. Juni 2019 war das Ziel das Waldhotel in Cottbus in der Lausitz. Das Hotel ist, wie der Name schon sagt, idyllisch in einem kleinen Wald gelegen und war für fünf Tage unser Standquartier.

Am Montag (17. Juni) startete der Bus wie immer mit Fahrer Klaus Witte und seiner Frau Annegret bei bestem Wetter um acht Uhr am Vereinsheim. Nach einigen Stunden (Pausen inbegriffen) erreichten wir unser Hotel in Cottbus.

Am Dienstagmorgen begann das Programm mit einer Rundfahrt durch den Oberen Spreewald unter fach- und sachkundiger Leitung einer dortigen Reiseleiterin. Natürlich gehörte auch eine Kahnfahrt auf den „Fließen“, das sind die Kanäle im Spreewald, zum Programm. Von Burg aus starteten wir mit zwei Kähnen zu einer rund zweistündigen, ruhigen und entspannten Kahnfahrt, welche dann durch ein unvorhergesehenes Ereignis unterbrochen wurde. Kurz vor Erreichen des Ausgangspunktes war das Fließ zu großen Teilen durch einen abgebrochenen großen Ast eines Baumes versperrt. Um an der verbliebenen Engstelle vorbeizukommen, mussten die meisten Passagiere aus beiden Kähnen an Land gehen, damit sie leichter wurden, was mitten in der Wildnis nicht ganz so einfach war. Dann konnten beide Kähne das Hindernis im flacheren Wasser umfahren, um dahinter die Passagiere wieder einsteigen zu lassen. Aber dieses wurde von allen souverän gemeistert, und wir konnten nach kurzem Aufenthalt die Fahrt zu Ende bringen.
Am Abend wurde ein Bowlingturnier auf den Bahnen des Hotels ausgetragen, und mancher ließ den ereignisreichen Tag anschließend noch mit dem einen oder anderen Getränk ausklingen.

Am Mittwoch wurde dann die Stadt Chosebutz, sorbisch für Cottbus, besichtigt. Diese Führung wurde vom Stadtoriginal, dem Cottbusser Postkutscher, begleitet, welcher mit musikalischen und mündlichen Vorträgen seine Stadt vorstellte. Dabei lernten wir vieles über Cottbus und die Region vor und nach der Wende kennen. Am Nachmittag besuchten wir den Fürst Pückler Park Branitz mit der bekannten Wasser- und Landpyramide. Der Tag wurde nach dem Abendessen abgerundet durch ein buntes Programm, wo der Postkutscher zusammen mit einigen Damen und Herren in Spreewälder Tracht uns in die Geheimnisse der Tracht und des Spreewaldes sowie der in der Lausitz teilweise noch gesprochenen wendischen Sprache, auch als Sorbisch bekannt, einführte. Daher sind dort auch alle Orts- und Straßenschilder zweisprachig.

Auch der Donnerstag war der früheren und noch aktuellen Geschichte des Gebietes gewidmet. Mit einem Bergmann lernten wir bei einer Rundfahrt die Geschichte des Braunkohleabbaus um Cottbus kennen. Wir sahen den ehemaligen Tagebau Cottbus-Nord, wo in wenigen Jahren der größte, künstliche Binnensee der „Ostsee“ entstanden sein wird.

Auch der noch aktive Tagebau Jänschwalde mit dem dazugehörigen Kohlekraftwerk wurde in Augenschein genommen. Nach einer Fahrt durch umgesiedelte Dörfer und viel Gegend kehrten wir mit vielen neuen Eindrücken in das Hotel zurück. Dort hieß es dann langsam die Koffer packen, denn am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Heimat.

Nach einem wie immer reichhaltigen Frühstück verließen wir pünktlich um 9.00 Uhr mit dem Bus das Hotel und traten die Heimreise an. Nach einer Mittagspause und einem sehr guten Essen in einem Restaurant in Wittstock (Dosse), erreichten wir am Nachmittag wieder Lüneburg. Damit ging eine Woche mit herrlichem Wetter (manchmal auch zu heiß), gutem Essen und Getränken im Hotel sowie vielen, neuen und interessanten Eindrücken zu Ende.

Stadtführung Foto: bernd rothardt
Abendprogramm in Spreewälder Tracht Foto: bernd rothardt
Der Beginn der Kahnfahrt mit Hindernissen. Foto: bernd rothardt
Der noch aktive Tagebau Jänschwalde in der Lausitz. Foto: bernd rothardt