Ihr Leben ist das nasse Element

Von Jens Burmester

Lüneburg. Das nasse Element ist ihr Leben – die heute 52-jährige Britta Paketuris ist seit ihrem fünften Lebensjahr mit Leidenschaft beim Schwimmen. Angefangen hat alles bei der DLRG Lüneburg, dort absolvierte sie ihr Seepferdchen. Und das war der Anfang von einer heute beispiellosen „Karriere“ als begeisterte Schwimmerin.

Im 23. Jahr des „Tages des Ehrenamtes“ (24. August 2022) der Hansestadt Lüneburg hielt Bürgermeisterin Christel John, die auch gleichzeitig Oedemes Ortsbürgermeisterin ist, im Glockenhaus der alten Salzstadt die Laudatio auf Britta Paketuris. Eigentlich sollte die gebürtige Lüneburgerin vor zwei Jahren ausgezeichnet werden, die „Corona“-Pandemie machte diesem Ereignis einen Strich durch die Rechnung. Und so war man seitens der Stadtverantwortlichen happy, 36 Ehrenamtliche von insgesamt 58 gemeldeten, verdienten Bürgerinnen und Bürgern aus vielen verschiedenen Vereinen, Verbänden, Organisationen und Institutionen für ihre unentgeltlichen Einsätze entsprechend zu huldigen. Zu recht. „Ehrenamtliche sind der Kitt unserer Gesellschaft. Ihre Leistung verdient größten Respekt. Heute werden wir den roten Teppich ausrollen und Ihnen die Wertschätzung zeigen“, lobte Lüneburgs Stadtoberhäuptin Claudia Kalisch, die erstmals in ihrer Funktion als Oberbürgermeisterin seit ihrem Amtsantritt im November 2021 dieses Event wahrnahm. „Ich war selbst viele Jahre ehrenamtlich tätig. Das Ehrenamt hat viele Gesichter und wir müssen das große Ganze im Blick behalten“, betont die Politikerin, die seit 12 Jahren Mitglied der Partei Bündnis 90 / Die Grünen ist.

1978 trat Britta Paketuris als Freischwimmerin dem größten Stadtverein im Kreissportbund Lüneburg (KSB), dem MTV Treubund Lüneburg, bei. Ein Jahr später legte sie das Bronze- und 1980 das Goldabzeichen ab. Im Verein war sie eine erfahrene, helfende Hand am Beckenrand. Doch dann gab es einen Riss zwischen ihr und dem Klub an der Uelzener Straße, die Vergangenheit möchte sie ruhen lassen. Vor genau 37 Jahren, anno 1985, endete die MTV-Ära der Schwimmbesessenen.

Danach legte sie eine längere Pause ein, die zweifache Mutter, deren Söhne Nico und Marcel ebenfalls – wie sollte es auch anders sein – das Wasser lieben, erfuhr, das ihr jetziger Verein, die Lüneburger SV, am 18. Mai 2010 mit der siebten Abteilung Schwimmen an den Start ging. Gesagt, getan. Sie kontaktierte den Vorstand des damals 170 Mitglieder zählenden Klubs an der Schützenstraße 31, dem einzigen Verein in den Stadtteilen Kaltenmoor und Neu Hagen und zur unmittelbaren Nähe des Freibades Hagen.

Seit Mai 2011 ist Britta Paketuris als Trainerin aktiv, sowohl ihr Mann Frank (Organisation / Wettkampfrichter) als auch Nico (stellv. Abteilungsleiter seit 17. August 2017) und Marcel (Kampfrichter / Trainerassistent, Helfer am Beckenrand) bilden das schwimmerprobte Quartett, das im Lüneburger Schwimmmilieu bestens bekannt ist. Und am 1. September 2011 übernahm die sympathische Athletin die Abteilungsleitung – bis heute – mit viel Engagement und Hingabe für ihren Sport.

Ihr ist es zu verdanken, dass die Schwimmabteilung heute die größte der neun Sparten mit rund 159 Mitgliedern ist – bei stetigem Zuwachs. „Man glaubt gar nicht, wieviel Menschen nicht schwimmen können und wir helfen ihnen im lockeren Training die Scheu vom nassen Element zu nehmen und das Erlernte sicher umzusetzen“, betont Britta Paketuris.

Vor zwei Jahren konnte die Sparte auf zehn Jahre zurückblicken. Leider sorgte die Virus-Krise für den Ausfall der Geburtstagsfeier. Eines ist für die Schwimmabteilungsleiterin sicher: Endet irgendwann die Pandemie, wird das Happening nachgeholt. Kommt Zeit, kommt Rat – warten wir es ab !

 

 

Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch (r.) zeichnet Britta Paketuris für ihr großes Engagement im Schwimmsport aus. Es freut sich mit ihr Manfred Schestak, Ehrenvorsitzender der LSV. Foto: jb
Lüneburgs Bürgermeisterin und Oedemes Ortsbürgermeisterin Christel John würdigt Britta Paketuris (l.). Foto: jb