Pokern als Sportart ? Diese Frage wird schon länger kontrovers diskutiert. Pokern ist eine Denksportart. Ein Sport, der Konzentration, strategisches Denken, schnelles Rechnen und Beobachtungsgabe fördert. Es ist ein Denkspiel, aber es beinhaltet einen Glamour-Faktor. Für manche der älteren Generationen ist es hingegen nichts anderes als ein Glücksspiel.
Pokern ein reines Glücksspiel ? Da reagieren Profispieler unwirsch bis amüsant. Pokern sei ein Geschicklichkeitsspiel, verbunden mit Fleißarbeit, aber kein Glücksspiel. Körpersprache, Mimik, Taktik, Kopfrechnen und Detailwissen aus unzähligen Stunden am Pokertisch gelte es in Einklang zu bringen. Das ist die hohe Kunst. Die Karten sind doch oft nur Staffage. Es ist zwar Glück, welche der 52 man zugeteilt bekommt. Aber was man daraus macht, das ist Strategie.
Auch in anderen Sportarten kann Glück mitentscheidend sein. Normalerweise werden sich jedoch Glück und Pech über mehrere Spiele ausgleichen. Letzendlich wird in den meisten Fällen die beste Mannschaft / der beste Spieler tatsächlich Meister.
In einigen Ländern definierte man Pokern schon länger als Geschicklichkeitsspiel, was demnach den gleichen Stellenwert wie Bridge und Schach aufweist. In den vergangenen Jahren häufen sich die Berichte darüber, dass Pokern als Sport regional anerkannt wurde.
Die International Mind Sport Association (IMSA) hat die International Federation of Poker (IFP) in 2010 als Beobachtungsmitglied aufgenommen und spielt die Variante „Match Poker“ (auch „Duplicate Texas Holdem“ genannt). Erklärtes Ziel der IFP ist die Aufnahme in die IMSA als Vollmitglied. Das heißt: Pokern ist auf dem Weg zur offiziellen Denksportart wie Schach, Dame, Go oder Bridge es schon sind und könnte demnächst bei den World Mind Sports Games vertreten sein.
Umgangssprachlich wird mit Sport oft Wettkampf und Leistung assoziiert, was sich nicht nur in den Begriffen wie Denksport oder Gedächtnissport manifestiert, sondern auch im Anspruch verschiedener Verbände reflektiert wird, vom IOC als Sportart anerkannt zu werden. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erkennt die IMSA an – das bedeutet, dass dann auch Pokern vom IOC anerkannt wird sobald die Aufnahme in die IMSA erfolgt.
Dem Pokersport fehlen derzeit noch Ligen, die durch eine ausreichend hohe Anzahl an Spielen in der Lage wären, Glück auszugleichen. Das Pokern kein Glücksspiel ist, wäre dann für jeden ersichtlich. Dadurch würde sich das Pokerspiel weltweit etablieren und anerkannt werden.
Diesem Ziel hat sich der Deutsche Poker Sportbund e. V. (DPSB) verschrieben. Er möchte nationale Poker-Meisterschaften in Deutschland etablieren und damit die Entwicklung des Pokersports in unserem Land fördern und seine Anerkennung als eine Denksportart (Mind Sport) sichern.