Bezirksliga-Aufstieg in greifbarer Nähe

Welch´ eine Begeisterung bei den Trainern, Spielern, Fans und den beiden Vereinsvorsitzenden Ralf Pagels (stehend 3. v. r.) und seinem Vize Wolfgang "Wolle" Niewerth (vorne knieend 4. v. l.). Foto: jb
50. Spielminute: Hakki Celik verwandelt den Foulelfmeter. OSV-Keeper John Luca war chancenlos. Foto: jb
Das 2:0 für die Gäste. Wiederum Hakki Celik trifft ins OSV-Gehäuse. Foto: jb

Von Jens Burmester

Ochtmissen. Wow – das Duell um den Aufstieg von der Kreis- in die Bezirksliga war ein mitreißender Krimi. 15 Jahre nach der letzten Bezirksliga-Saison wird der Traum von der siebten Liga für die 1. Fußballherrenmannschaft der Lüneburger SV doch noch wahr ? Zumindest hat die Elf des Trainer-Duos Hüsa Sönmez und Alexander Gauk in der toplaufenden Rückrunde der Kreisliga ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Im Aufstiegsduell zwischen Gastgeber Ochtmisser SV und LSV herrschte im „Jürgen-Behne-Stadion“, dem einstigen Gründungsmitglied des „Wikinger“-Klubs vor 40 Jahren, wahrer Nervenkitzel (14. Mai 2023). Denn nur ein Sieg der Gäste öffnet die Tür in die Bezirksliga. Kein Wunder, dass alle Aktiven der Vereinsfarben Rot-Schwarz ihr Bestes gaben. In einer spannungsgeladenen Partie ließen sie den Hausherrn kaum Chancen, im Gegenteil: Stets auf Ballhöhe, hochkonzentriert, zielstrebig, bissig, abwehrstark und jeder Zeit in bester Spiellaune. Das zahlte sich aus. Nachdem OSV-Spieler Bennet Jagst LSV-Akteur Adel Pepic in der 50. Spielminute foulte, zeigte der überragende Schiedsrichter Andre Dkhili (MTV Treubund Lüneburg) auf den Elfmeterpunkt. Kein Geringerer als Hakki Celik verwandelte den Strafstoß zum 1:0. Jubelschreie beim Trainergespann und den mitgereisten torhungrigen Enthusiasten des Integrationsvereins, die fast über die gesamte Spielzeit ihre Jungs mit den Worten „hier regiert die LSV“ anfeuerten und somit für beste Fußballstimmung sorgten.

Nur 12 Minuten später markierte wiederum Hakki Celik mit einem wunderschönen Treffer eine vorerst beruhigende 2:0-Führung. Er war der Held des Tages. Kurz vor dem regulären Spielende machte der Referee deutlich, dass sieben Minuten nachgespielt werden, unter anderem durch das böse Foul in der 54. Spielminute an LSV-Spieler Arab Omar, der durch Artur Merkosyan ersetzt wurde. In der 94. Minute gelang den „Wikingern“ durch Dominik Smyrek der Anschlußtreffer. Endstand: 2:1 (0:0) für die LSV. Zwei gelbe Karten auf Seiten der Gastgeber und eine in der 48. Spielminute an Jan-Hendrik Weißbach musste der Schiedsrichter ziehen – im Großen und Ganzen ein Fair Play-Spiel. „Wir haben über Kampf, Einsatz und Wille das Spiel gewonnen“, betonte Coach Alexander Gauk. Und nach der Partie stellte sich die Mannschaft im Halbkreis auf und Trainer Hüsa Sönmez lobte seine Elf mit den Worten: „Das war ein sehr geiles Spiel. Ihr habt bis jetzt immer Gas gegeben, alle Anwesenden gilt der verdiente Sieg. Wir sind ganz nah dran in die Bezirksliga aufzusteigen nach 2008.“ Zudem wurde als Dankeschön für den Sieg ein kleines „Feuerwerk“ gezündet und der Freude freien Lauf gelassen. Herzlichen Glückwunsch !

Nach dem sechsten Sieg in Folge belegt die LSV in der Kreisliga einen prima vierten Platz mit 63:43 Toren und 56 Punkten. Also ein Rang vor einem der drei Aufstiegsplätze. In den letzten drei noch ausstehenden Matches gegen FC Samtgemeinde Gartow (Heimspiel, 21. Mai, 15.00 Uhr), SV Lemgow-Dangenstorf (Heimspiel, 27. Mai, 17.00 Uhr) und BSV Union Bevensen (Auswärts, 3. Juni, 16.00 Uhr) dürfen sich die LSVer keinen Ausrutscher erlauben. Nach den vergangenen sechs Vorstellungen wird seitens der Mannschaft und auch des Vorstandes nicht daran gezweifelt.

Mit "Mann und Maus" auf das Tor der Gastgeber, die zwar kämpften, aber für einen Aufsteiger nicht überzeugten. Foto: jb
Die Abwehr der LSV stand bei diesem OSV-Angriff sicher . Foto: jb
Eine treue LSV-Fangemeinde. Foto: jb
Hakki Celik (r. | schwarzes Trikot) war der Matchwinner für sein Team. Foto: jb
Adel (l.) und Admin Pepic (r.) im Spielrausch. Foto: jb
Kurz nach dem Anpfiff auf dem OSV-Rasenplatz mit beiden Teams (orange: Ochtmisser SV). Foto: jb
Die Coaches Alexander Gauk, Hüsa Sönmez und Betreuer Sven Idschinski (v. r.) am Spielfeldrand. Foto: jb
54. Minute: Foul an LSV-Akteur Arab Omar, der ausgewechselt werden musste. Trainer Hüsa Sönmez in großer Sorge. Foto: jb
Im Freudentaumel: Die LSV genießt zusammen mit dem zweifachen Torschützen Hakki Celik (r.) den Sieg. Foto: jb
Beide Mannschaften betreten das Spielfeld, begleitet von orangen und blauen Rauchschwaden. Foto: jb
(Quelle: Landeszeitung - Ausgabe vom 15. Mai 2023)
(Quelle: Lünepost - Ausgabe vom 24. Mai 2023)

Bezirksliga-Traum nach 15 Jahren realitätsnah

Sieben Siege in Folge – der Traum Bezirksliga nach 15 Jahren Abstinenz dürfte für die 1. Fußballherrenmannschaft der Lüneburger SV zwei Spiele vor Saisonende wohl so sicher wie das Amen in der Kirche sein. Mit 3:1 (0:1) gewann die Elf um das Trainerduo Hüsa Sönmez und Alexander Gauk Zuhause auf der Sportanlage des SV Ilmenau gegen Schlusslicht FC Samtgemeinde Gartow (21. Mai 2023). Durch diesen Erfolg belegen die Lüneburger von den drei Aufstiegsplätzen den dritten Rang mit 66:44 Toren und 59 Punkten, gefolgt vom Tabellenvierten Ochtmisser SV (67:31 Tore | 57 Punkte) und dem Fünften FSG Südkreis (76:34 Tore | 56 Punkte). Herzlichen Glückwunsch !

Die Gäste aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg hatten ihre Verteidigungstrategie aufgefahren, umso schwerer war es für die LSV-Elf die Defensivarbeit zu stören. In der ersten Hälfte der Begegnung tat sich der Gastgeber sehr schwer wie so oft gegen Abstiegskandidaten. Nur ein einziger Schuss der Gartower in der ersten Halbzeit auf das LSV-Gehäuse saß dann auch. Der 0:1-Rückstand war für die siegverwöhnten LSVer ein Warnschuss. In der Pause besannen sich gottlob alle, denn niemand wollte durch eine unnötige Niederlage den Aufstieg in die Bezirksliga vermasseln.

Im zweiten Abschnitt legten die Lüneburger eine ordentliche Schippe drauf – immer die siebte Liga vor den Augen. In der 55. Spielminute glich Ali Hijazi zum 1:1 aus, 15 Minuten später brachte Artur Merkosyan seine Heimmannschaft mit 2:1 in Führung, und zehn Minuten vor dem Schlusspfiff gab es den 3:1-Endstand durch ein Eigentor der Gäste, resultierend aus einer Flanke von Hakki Celik.

Im letzten Heimspiel am Pfingstmontag, 29. Mai, empfängt die LSV um 17.00 Uhr das Team vom SV Lemgow-Dangenstorf und kann bei einem Sieg den Bezirksliga-Aufstieg perfekt machen. Den Saisonabschluss bildet die Auswärtspartie am  Sonnabend, 3. Juni, um 16.00 Uhr bei BSV Union Bevensen. (jb)