Bei 32 Grad freuen sich Körper und Geist

Von Jens Burmester

Lüneburg. Beruf, Privat und Sport – alle drei Begriffe unter einen Hut zu bekommen ist in der heutigen Zeit, die durch Turbokapitalismus und Geldgier geprägt ist, nicht einfach. Wer die Entscheidung trifft, für sich und seiner Gesundheit Gutes zu tun, dem wird durch Sport vieles zurückgegeben.

Fangen wir doch mit den beliebtesten Sportarten in Deutschland nach dem Interesse der Bevölkerung am Sport zwischen 2016 und 2018 an. An erster Stelle – wie sollte es auch anders sein – Fußball, gefolgt von Skispringen, Boxen, Automobilrennsport, Biathlon, Tanzen, Leichtathletik, Handball, Ski-Alpin, Tennis, Schwimmen, Radsport und Eishockey.

Nach der März-Statistik 2018 des Kreissportbundes Lüneburg liegen von den 37 Sportarten andere im Fokus. Platz eins nimmt das Turnen ein, gefolgt von Fußball, Schießsport, Pferdesport, Tennis, Handball, Leichtathletik oder Tischtennis. Schwimmen rangiert an 13. Stelle. Damit wäre der kleine „Daten-Ausflug“ abgeschlossen.

Widmen wir uns der Sportart Schwimmen. Seit dem die Lüneburger SV vor acht Jahren (18. Mai 2010) erstmals die Schwimmabteilung ins Leben rief, hat diese Sparte einen enormen Zulauf. Man glaubt kaum, wieviel Menschen Berührungsängste mit dem nassen Element haben oder gar nicht schwimmen können. Die LSV gibt Interessierten die Möglichkeit, in Ruhe, mit Geduld und Freude, die Angst vom Wasser zu nehmen, ihnen die Grundkenntnisse des Schwimmens zu vermitteln und natürlich den Gesundheitsaspekt nicht aus den Augen zu verlieren.

Seit Oktober 2018 läuft ein integrativer Anfänger-Schwimmkurs für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund im salzhaltigen Bewegungstherapiebecken der Salztherme Lüneburg (SaLü) bei einer Wassertemperatur von 32 Grad Celsius. Dabei wird von der erfahrenen Trainerin und Abteilungsleiterin Britta Paketuris mit viel Einfühlungsvermögen das Schwimmen gelehrt. Begeisterung pur bei den Kursteilnehmern. Tatkräftige Unterstützung erhält sie von ihrem Sohn Nico und den Betreuerinnen Jessica Ropella und Jessica Lucas.

Und sogleich habe ich mich entschlossen, im hinteren Bereich des Beckens einen Beitrag für mein Wohlsein zu leisten. Die 32 Grad lassen Muskeln, Körper und Geist wahrlich entspannen. Mitten im Therapiebecken taucht die vierjährige Lea (Vorname geändert) mit ihrer Mutter auf. Diese ist sehr stolz auf ihr Töchterchen, hat sie doch erst vor kurzem mit dem Schwimmen begonnen. Die Kleine genießt das Wasser in vollen Zügen, kann nicht genug davon bekommen. Kein Wunder, denn ihre Mutter ist selbst eine begeisterte Schwimmerin. Also wurde Lea dies schon mit in die Wiege gelegt. Und die Freude sieht man dem kleinen Mädchen förmlich an. Britta Paketuris kümmert sich rührend um sie, lehrt ihr eben kindgerecht das Schwimmen. Denn irgendwann wird Lea ihr Seepferdchen-Abzeichen ablegen und mit Stolz der Mutter zeigen, was sie gelernt hat.

Immerhin eine Stunde lockeres Training geht allmählich zu Ende. Alle sind froh und glücklich ihr Ziel erreicht zu haben: Bewegung und das Wohlbefinden.