Klein, fein und prima Stimmung
Von Jens Burmester
Etwa 446 Mitglieder umfasst der Integrationsverein Lüneburger SV in acht Abteilungen. Zum 110. Geburtstag (40.150 Tage) hoffte die Vereinsleitung auf starke Resonanz und wurde eines Besseren belehrt. Nur 23 Mitglieder fanden den Weg zur Fete in das Klubheim. Aber die hatten es in sich. Prima Stimmung und ausgelassene Fröhlichkeit herrschte im kleinen, aber feinen Rahmen.
Im Juni vor zehn Jahren konnte die Lüneburger SV, hervorgegangen aus der Arbeitersportbewegung im wilhelminischen Deutschland, auf 100 Jahre zurückblicken. Dieses denkwürdige Jubiläum wurde natürlich ausgiebig, würdig und mit Respekt gefeiert. Ulrich Mädge, damals Oberbürgermeister und seit 1991 Mitglied der LSV, lobte den Klub als einen wichtigen, sozialen Baustein im Gefüge der Hansestadt Lüneburg. Bis heute. Die erste Vereinschronik, erstellt von den Autoren Erhard Rölcke und Erich Husmeier, mit 224 Seiten kam auf den Markt. Der Stolz der Führungsetage auch jetzt noch. Nun, zehn Jahre später, war es für den aktuellen Vorstand um Ralf Pagels (1. Vorsitzender), Wolfgang Niewerth (2. Vorsitzender), Dennis Lauterschlag (3. Vorsitzender), Florian Beck (Schatzmeister), Petra Bahlinger (Geschäftsstellenleiterin und Sozialwartin), Jens Burmester (Schriftführer, Pressewart und Integrationsbeauftragter) und den drei Beisitzern mit Torsten Bahlinger, Frank Paketuris und Jens Dömeland eine Selbstverständlichkeit, das Lebenswerk ihrer Vorgänger gebührend in Ehren zu halten und fortzusetzen.
Mit einer Feier zum 110. Geburtstag (1. Juli 2023) im vor 22 Jahren fertiggestellten Versammlungsraum des Vereinsheimes an der Schützenstraße 31 wurden fröhlich und kameradschaftlich einige schöne Stunden in Frieden und Eintracht verbracht. Pünktlich um 19.13 Uhr (in Anlehnung an das LSV-Gründungsjahr 1913) ging´s dann auch los. „Ich freue mich, mit euch in einer kleinen, aber feinen Runde auf den Geburtstag anzustoßen. Machen wir das Beste aus diesem Abend. 110 Jahre hat der Verein überstanden und viel erlebt. Zwei Weltkriege, eine Diktatur und die Wiedervereinigung“, erinnerte sich Klubchef Ralf Pagels. „Wir stehen gut da, der Trend geht hin zum Individualsport, leider nimmt die Geselligkeit ab. Aber in fünf Jahren sehen wir uns wieder, dann zum 115. Geburtstag“, versprach der 49-Jährige Vorsitzende. Nicht zu vergessen, dass der Sport mehr denn je ein elementarer Bestandteil unseres Gemeinschaftslebens ist. In einer Zeit voller Veränderungen, voller Orientierungsproblemen für unsere Jugendlichen ist der Verein ein unentbehrlicher Stabilisator, ein Garant für Kameradschaft und Ungezwungenheit.
Natürlich wurde der Gaumen mit leckeren Speisen verwöhnt: Pfefferbeißer, Wiener Würstchen, Partyfrikadellen, Käsehäppchen, Steaks, Kartoffel- und Krautsalat, Tomate mit Mozzarella und verschiedene schmackhafte Soßen ließen keine Wünsche offen. Dazu gab es alkohol- und alkoholfreie Getränke. DJ „Ollywood“ (dahinter verbirgt sich der Name Oliver Klug, Bruder von Stefan Klug, der mit seiner Hausmeisterei oftmals für den Verein tätig ist) sorgte für den musikalischen Rahmen mit neuesten Hits, fetzigen Melodien aus Pop, Disco, Rock´n´Roll, beliebten Schlagern oder aufpolierten Gassenhauern. Dazu wurde ordentlich das Tanzbein geschwungen. Nach dieser lockeren Festivität schwelgen alle in Erinnerung an einen tollen Abend in der Hoffnung, 2028 weitaus mehr Mitglieder zu einem solchen Event zu bewegen.