Willkommen in der Hermann-Löns-Stadt !

Von Jens Burmester

Walsrode / Lüneburg. Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr ist es her, dass die Oldiefamilie auf Reisen ging, im September 2022 ans Steinhuder Meer. Verständlich, dass die Senioren hungrig auf die erste Tagesfahrt in diesem Jahr (15. März 2023) waren, die Sehnsucht somit riesengroß. Schließlich starteten 43 LSV-Touristen in den Landkreis Heidekreis, genauer gesagt in die rund 30.000 Einwohner zählende Stadt Walsrode, die seit 1935 auch Hermann-Löns-Stadt heißt und den weltgrößten Vogelpark beheimatet. Reiseführer und Moderator Fritz Juschkus war glücklich, endlich wieder mit seiner „Familie“ on Tour zu fahren oder anders ausgedrückt: Gemeinsam etwas Schönes erleben.

Nachdem Cheffahrer Klaus Witte wie gewohnt mit seinem knallroten Reisebus die prima gelaunten Oldies in 72 Minuten in die rund 80 Kilometer entfernte City am Fluß Böhme in der südlichen Lüneburger Heide chauffierte, stand ein wahrlich farbenprächtiger Besuch in der Zierkerzenschnitzerei Heide-Wachs als Erstes auf dem Programm. Kerzenschnitzerin Nicole Callies entführte die Seniorinnen und Senioren in die Welt der Kerzen, die dort nach altem traditionellen Kunsthandwerk geschnitzt werden. Dabei machte sie auch darauf aufmerksam, dass Kerzen nicht nur als Lichtquelle dienen, sondern auch eine ganz spezielle harmonische Atmosphäre schaffen. Nach diesem bunten Ausflug auf 400 m² Ausstellungsfläche und rund 300 verschiedenen Artikeln, knurrte bei Allen regelrecht der Magen. In der Waldgaststätte „Eckernworth“ ließen sich die LSVer mit Rinder- und Schweinebraten, Kartoffeln und Gemüse köstlich verwöhnen. Übrigens wohnte in diesem Restaurant zu Lebzeiten der deutsche Journalist, Schriftsteller und „Heidedichter“ Hermann Löns, wenn er in Walsrode weilte.

Gut gestärkt und voller Tatendrang traten die Oldies eine kleine Zeitreise auf 600 Millimeter (mm) an. Die Böhmetal-Kleinbahn mit der berühmten Lokomotive „Wilde Erika“ und Waggons von 1894 und 1954 die durch die „Böhmeschen Dörfer“ über´n Jordan (ein Nebenfluss der Böhme) tuckern, machten die gemütliche Fahrt zu einem Erlebnis der besonderen Art. Nostalgie pur. Erinnerungen an Bahnfahrten vor mehr als 65 Jahren wurde bei dem einen oder anderen Oldie wieder wach.

Seit 2015 fährt die einzige Schmalspurbahn der Lüneburger Heide mit Dampfbetrieb zwischen Vorwalsrode und Altenboitzen. Auf der neun Kilometer langen Strecke, deren Fahrtzeit gut eine Stunde beträgt, wurden vier Bahnhöfe angesteuert. In Hollige, knapp zwei Kilometer vor dem Endbahnhof Altenboitzen, stand ein Zwischenstopp im Fahrplan.

Nach diesem beschaulichen Kurztrip ging es zurück in die Waldgaststätte. Duftender Kaffee und verschiedene Kuchensorten sorgten für einen gelungenen Abschluss im Essensplan. Alle Grand Dame und Grand Old Man hatten bei recht gutem Wetter einen schönen Tag verlebt und freuen sich bereits auf den 12. April. Dann sitzen sie alle in gemütlicher Runde beim legendären Kaffeeklatsch und Klönsnack beisammen. Um 15.00 Uhr geht´s wie gewohnt los. Bis dahin, alles Gute und bleibt gesund !

Die LSV-Besucher nehmen Aufstellung am Gebäude der Zierkerzenschnitzerei Heide-Wachs in Walsrode. Foto: jb
Blick in die Kerzenmanufaktur. Foto: jb
Zustieg in Vorwalsrode in den historischen Nostalgiezug, gezogen von der Lok "Wilde Erika". Foto: jb
Der altertümliche Zug mit der Lok "Wilde Erika" aus einer anderen Perspektive am Haltepunkt Vorwalsrode. Foto: jb
Auf 600 mm durch den Wald mit der Schmalspurbahn. Foto: jb
In einem der antiken Personenwagen genießen die Oldies die Bahnfahrt. Foto: jb
Kurze Pause an der Bahnstation Hollige. Foto: jb
Nicole Callies erklärt den Seniorinnen und Senioren die Kerzenmanufaktur. Foto: jb
Ein buntes Kerzenmeer. Foto: jb
Im Lokal haben einige LSV-Touristen Platz genommen. Foto: jb
Die Oldies warten brav aufs Mittagessen. Fritz Juschkus (Mi.) behält den Überblick. Foto: jb
Die Waldgaststätte "Eckernworth" in Walsrode. Foto: jb