42 „Oldies“ auf Entdeckungstour in Hohenlockstedt
Von Jens Burmester
Hohenlockstedt / Lüneburg. „Käse, Fisch, Kartoffel“, auf diese Kurzformel konnten 42 Oldies der Senioren-Freizeit-Abteilung der Lüneburger SV ihre erste Tagesfahrt in diesem Jahr bringen (11. April 2018). Das Ziel: Die etwa 6.200 Einwohner zählende Gemeinde Hohenlockstedt im Kreis Steinburg, an der B 206 zwischen Itzehoe und Kellinghusen (Schleswig-Holstein) gelegen. Da in dem malerisch und beschaulichen Ort ganzjährig kühlgemäßigtes Klima herrscht, war das Festival der Genüsse im wahrsten Sinne des Wortes eine „Zitterpartie“. Teilweise eisiger Wind wehte den LSV-Touristen um die Nase, und der eine oder andere fror. Das war nicht gerade berauschend. Die zu besuchenden drei Betriebe sorgten für reichlich Annehmlichkeiten, so dass die „Eiseskälte“ schnell vergessen war.
Doch der Reihe nach: Wie gewohnt erfolgte der Startschuss vom Vereinsheim an der Schützenstraße 31. Ein nagelneuer Reisebus der Firma Seiffert aus Deutsch Evern in der Signalfarbe Rot fuhr vor. Cheffahrer Klaus Witte, der seit Jahren zusammen mit seiner Ehefrau Annegret die Oldies sowohl bei Tagesfahrten als auch der Fünftagetour chauffiert, steuerte von Lüneburg aus sein schmuckes Reisegefährt sicher und souverän in das etwa 130 Kilometer entfernte Hohenlockstedt. Zunächst ging es auf die Ostumgehung die in die A 39 mündete gen A 7, durch den rund 3,3 Kilometer langen Elbtunnel und die A 23. Einige Baustellen und gelegentliche Stop-and-go waren unumgänglich. Doch die Fahrt verlief danach recht zügig, so dass Klaus Witte kurz darauf die Abfahrt Itzehoe-Süd nahm, problemlos durch die Kreisstadt Itzehoe fuhr und gegen 9.55 Uhr die Ortstafel von Hohenlockstedt erreichte.
Erste Station der Genuss-Tour: Der Meierhof Möllgaard. Inhaberin Kirsten Möllgaard erwartete die Lüneburger und lotste sie in ihre Käsediele. Nachdem alle Platz genommen haben, hielt Mitarbeiterin Annemarie Rohde einen spannenden und interessanten Vortrag über die Käseproduktion und die einzelnen Arbeitsschritte in der Küchenkäserei. Auch praktische Vorführungen über die Gewinnung von Käse fanden Anklang. Alle lauschten gespannt, stellten Fragen und wurden von der Chefin mit verschiedenen Käsesorten verköstigt. Dazu gab es gekühlte Getränke und duftenden Kaffee. Einige der Oldies deckten sich abschließend mit Käse ein. Da Hohenlockstedt an der 500 Kilometer langen „Käsestraße Schleswig-Holsteins“ liegt, verbindet sie seit 20 Jahren verschiedene heimische Käsemanufakturen.
Dann ging´s weiter zum zweiten Kleinunternehmen, der nur knapp zwei Kilometer entfernt vom Meierhof liegt: Die Fischzucht Knutzen. Ursula und Jürgen Knutzen führen die traditionelle Karpfenteichwirtschaft bereits in dritter Generation als Familienbetrieb. In einem landschaftlich schönen, idyllischen Gebiet vor den Toren Hohenlockstedts laden 30 Naturteiche zum Spazierengehen und Entspannen ein. Ursula Knutzen gab den Senioren einen Einblick hinter die Kulissen des Betriebes. Trotz der heftigen Kühle wanderten einige auf dem ländlichen Areal, andere versuchten sich bei Glühwein im Hofladen aufzuwärmen, während nebenan die Handwerker das schmucke, neue Betriebsgebäude errichteten. Bevor es weiter ging, konnten sich die „Heide-Touristen“ mit leckeren Fischbrötchen, belegt mit Forelle“, stärken. Diese fanden selbstverständlich reißenden Absatz, das Geschäft „boomte“.
Kurz nach 13.30 Uhr fuhren wir dann zu „Bernd´s Kartoffelhof“. Bettina und Bernd Senne hatten alles vorbereitet. Zunächst hielt der Hausherr einen Vortrag zum Thema „Die Zitrone des Nordens – Kartoffeln vom Acker bis zum Teller“, plauderte kleine „Familiengeschichten“ aus und gab einen Überblick über die Geschichte des Betriebes. Auf dem Speisenplan: Zwei verschiedene Kartoffelsorten, dazu Butter und gekühlte Getränke. Das Ehepaar schwört auf die hofeigene Anbauweise, Bio ist ein Fremdwort der Familie Senne. Denn dieser Kartoffelhof liegt in einem der größten Anbaugebiete des nördlichsten deutschen Bundeslandes. Und im Hofladen werden eben regionale Produkte angeboten und verkauft.
Wie schnelle doch die Zeit verging. Gegen 16.15 Uhr hieß es: Tschüs, Hohenlockstedt – Ankunft am Vereinsheim der LSV: 17.55 Uhr. Ein ereignisreicher Tag endete für die 42 Senioren mit zahlreichen Eindrücken, die erst einmal verarbeitet werden müssen. Doch eines ist gewiss: Alle hatten sehr viel Spaß und Freude, der Hunger war gestillt, die Kameradschaft wurde bestens gefördert, und nun freut man sich auf das nächste Event in fünf Wochen: Das leckere Spanferkel-Essen am 16. Mai.