Von Dr. Eisenbarth bis zum Anton aus dem Knüllwald

49 Senioren vergnügten sich fünf Tage lang im Bundesland Hessen bei herrlichem Wetter

Von Fritz Juschkus

Lüneburg. Die Fünf-Tages-Fahrten der Senioren-Freizeiten haben es immer in sich. Sie führen in schöne, deutsche Lande, zeigen interessante Sehenswürdigkeiten auf, und die Kameradschaft der „Oldies“ untereinander ist perfekt. So auch vom 3. bis 7. Juni 2013, als es in den Knüllwald mit Standort Rengshausen ging. Fünf Tage hatte der Kurort nicht wie sonst 700 Einwohner sondern 749 Bewohner.

Auf der Hinfahrt war die erste Station Hann.-Münden, die Stadt, in der Werra und Fulda zur Weser werden. Das Hochwasser ging dort allmählich zurück, einige Straßen waren aber noch überflutet bzw. mit Sandsäcken gesichert. Im Rathaus wurde die Gruppe von Dr. Johann Andreas Eisenbarth, ein deutscher Handwerkschirurg, der durch seine Heilerfolge als Wunderarzt in die Geschichte einging, und seinen Assistenten Feuerspucker und Pickerlhering zur Visite empfangen. Neben Anekdoten aus seinem Leben wurde „Gisela“ ein entzündeteer Backenzahn mittels Narkosehammer und Schießeisen entfernt, und Jürgen wurde von zwei großen Nierensteinen erlöst.

49 "Oldies" vergnügten sich fünf Tage lang im Knüllwald, südlich von Kassel gelegen. Foto: weimer

Am nächsten Tag begleitete „Adi“, Wirt und Entertainer, die Gruppe nach Fulda mit Dom und Innenstadt. Anschließend ging die Fahrt auf die Wasserkuppe, die mit 950 m höchste Erhebung Hessens. Der Segelflugplatz und die Sommerrodelbahn waren nur einige Sehenswürdigkeiten. Zum Tagesabschluss gab es wieder ein gutes Drei-Gänge-Menü sowie ein Quiz mit „Adi“. Die siegreiche Mannschaft erhielt eine Magnumflasche Sekt, die binnen kurzer Zeit von allen Anwesenden geleert wurde.

Am Mittwoch führte die Fahrt durch die wunderschöne Natür zunächst nach Bad Sooden-Allendorf, einem ganz idyllischen Kurort mit gepflegten Kuranlagen und einem Gradierwerk. Weiter ging es über den Hohen Meißner (754 m) vorbei am Frau-Holle-Teich (hier sollte sich in sehr großer Tiefe das Reich der Frau Holle befinden) zu einer Strickwarenfabrik. Nach einer Betriebsbesichtigung nahmen die Senioren Kaffee und Kuchen ein und genossen eine Modenschau, die auch zum anschließenden Kauf anregte. Der Tag endete mit dem „Anton aus dem Knüllwald“, ein Klasse-Musiker und Alleinunterhalter.

Besichtigung des Gradierwerks in Bad Sooden-Allendorf. Foto: weimer
Der Flugplatz Wasserkuppe" Foto: weimer
Fuldaer Dom "St. Salvator" Foto: weimer
Drei Planwagen und die Senioren auf einer Wiese. Foto: weimer

Der Donnerstag war dann auch schon der letzte volle Urlaubstag und ein Tag ohne Bus. Am Vormittag führte uns eine Dorfhistorikerin durch den Ort Rengshausen mit vielen interessanten Informationen über Land und Leute. Zum Mittag gab es eine deftige Linsensuppe, die allen prima mundete. An dieser Stelle sei nochmals „Adi“ erwähnt, der an allen Tagen ein hervorragendes Essen zauberte. Derart gestärkt ging es mit drei Planwagen in den Knüllwald. Auf einer Wiese mitten im Wald wurde uns Kaffee und Kuchen serviert, und „Adis“ Vater unterhielt uns mit flotten Weisen auf seinem Akkordeon. Der Abend endete mit einem Grillfest und musikalischer Unterhaltung von Peter und Jürgen auf der Mundharmonika.

Wieder einmal spielte das Wetter mit, an allen Tagen herrschte eitel Sonnenschein und angenehme Temperaturen, so dass sich die Gruppe am nächsten Tag mit Busfahrer „Klaus“ (der im übrigen nicht nur am Steuer seines Fahrzeugs eine gute Figur abgab, sondern auch beim Fahren eines Planwagen-Treckers) gut gelaunt auf die Heimfahrt machte. Eine Stadtführung in der Bierstadt Einbeck mit einem gemeinsamen Mittagessen rundete wieder einmal eine gelungene LSV-Seniorenfahrt ab. Ein kleiner Trost: In einem Jahr heißt es: Ferienglück im Ziegenrück !