Tropenklima rund um die Uhr

24-Stunden-Marathon: 14 Athleten der Schwimmabteilung legten 95.800 Meter zurück

Von Jens Burmester

Bienenbüttel / Lüneburg. Im Juli vor vier Jahren herrschte im Waldbad Bienenbüttel (Landkreis Uelzen) Belagerungszustand. Denn die Schwimmabteilung der Lüneburger SV schlug dort beim 24-Stunden-Schwimmen der ortsansässigen Gemeinde ihre Zelte auf. Die Gemütlichkeit war kaum zu übersehen, das Schwimmen wurde fast zur Nebensache. Und dennoch legten sich die Aktiven um Abteilungsleiterin Britta Paketuris prima ins Zeug.

Jetzt, 1.460 Tage später, war bei tropischen Klimaverhältnissen die „Ausbeute“ an Teilnehmern verständlicherweise rar gesät, aber mit 16 Kameraden überschaubar (29. / 30. Juni 2019). 14 LSVer gingen an den Start und legten eine Strecke von 95,8 Kilometer (Entfernung Lüneburg – Gifhorn über B 4) zurück. Angeführt von Spartenleiterin Britta Paketuris und ihren Söhnen Nico und Marcel, fanden auch LSV-Chef Sebastian Paepke mit Ehefrau Ines und Sohn Cornelius sowie Martin Zimmer, Timo Reiter, Monika und Rüdiger Ludwig, Jessica, Amelie und Sandy Ropella sowie Erik und Robby Knöfler mit Silvia Becker den Weg in das idyllisch und malerisch gelegene Open-Air-Bad an der Landkreisgrenze zu Lüneburg.

Für den 57-jährigen Rüdiger Ludwig, Kampfrichter und Betreuer in der Schwimmabteilung der Lüneburger SV, war die Begegnung mit dem Waldbad Bienenbüttel an diesem Tag etwas Besonderes. Denn vor 52 Jahren wurden dem Lüneburger die ersten Schwimmübungen beigebracht. Dabei schwelgte Rüdiger Ludwig förmlich in Erinnerungen, zeigte viele Stationen im Bad auf, wie es damals aussah und plauderte auch aus dem „Nähkästchen“. Schwimmen ist eben eines seiner Leidenschaften.

Mehr als 300 Teilnehmer kamen zum 24-Stunden-Schwimmen, das inzwischen zum 15. Mal von den Organisatoren des Freibades auf die Beine gestellt wurde. Den Hauptanteil am Gelingen dieser Veranstaltung hatten Schwimmmeister Holger Ratajczak und Schwimmmeistergehilfe Jens Weissmann.

Und so zogen die gemeldeten Schwimmer des Marathons ihre Bahnen, LSV-Chef Sebastian Paepke, Sohn Cornelius und Marcel Paketuris hatten bis Sonnabend Abend um 20.35 Uhr bereits 6.000 Meter absolviert, Martin Zimmer und Timo Reiter sogar 7.000 Meter. Das Quintett möchte am Sonntag die zehn Kilometer-Marke knacken.

Alle hatten sich bei dieser inzwischen fünften Teilnahme an einem Rund-um-die-Uhr-Schwimmen zwar ein hehres Ziel gesetzt, viel wichtiger aber war die Kameradschaftspflege. Denn eine Abteilung lebt von diesem Gemeinschaftssinn, da stehen die geschwommenen Kilometer nicht unmittelbar im Focus des Einzelnen. Vor allem Spaß, Freude, Lockerheit und nette Gespräche untereinander machten dieses Event für die Schwimmabteilung zu einem Festival der Superlative.

Ergebnisse der geschwommenen Meter (Schwimmabteilung der LSV)

Cornelius Paepke 12.000 m
Sandy Ropella 12.000 m
Amelie Ropella 11.100 m
Sebastian Paepke 10.500 m
Martin Zimmer 10.000 m
Timo Reiter 10.000 m
Marcel Paketuris   8.000 m
Jessica Ropella   5.400 m
Robby Knöfler   5.000 m
Britta Paketuris   4.400 m
Silvia Becker   4.000 m
Erik Knöfler   1.600 m
Nico Paketuris   1.000 m
Rüdiger Ludwig      800 m
  • Jüngste Teilnehmerin: Nina Slovic. Die Fünfjährige schwamm nicht nur 750 Meter, sie belegte auch in ihrem Jahrgang (2014) den ersten Platz. Erst am 28. Juni 2019 legte Nina Slovic ihr Seepferdchen ab. Die Eltern Ivana und Nenad Slovic freuten sich riesig über das Ergebnis ihrer Tochter.
  • Auch Cornelius Paepke, Sohn von LSV-Chef Sebastian Paepke, zeigte beim 24-Stunden-Schwimmen eine klasse Leistung. Der Achtjährige wurde in seiner Altersklasse (2011) nicht nur Erster, mit 12 Kilometern legten er und Vereinskameradin Sandy Ropella die längste Strecke zurück. Herzlichen Glückwunsch !

Ines Paepke (l.) und Monika Ludwig als Bahnenzählerinnen. Foto: jb

Das 24-Stunden-Schwimmen ist in vollem Gange, das Becken gut gefüllt und die Teilnehmer begeistert. Foto: jb

Marcel Paketuris, Cornelius Paepke und Vereinsboss Sebastian Paepke (v. l.) pausieren. Foto: jb

Cornelius Paepke schaut noch einmal hoch: Gleich ist es geschafft. Der Achtjährige legte eine Strecke von 12 Kilometern in 24 Stunden zurück. Foto: jb

Rüdiger Ludwig freut sich wieder im Waldbad Bienenbüttel zu sein (im Hintergrund: LSV-Vorsitzender Sebastian Paepke). Foto: jb

Martin Zimmer (l.) und Vereinskamerad Timo Reiter bei bester Laune. Foto: jb

Einige Athleten der Schwimmabteilung hatten mächtig Spaß im Waldbad Bienenbüttel. Foto: jb

Silvia Becker (l.), Britta Paketuris und Robby Knöfler haben Spaß. Foto: jb

Auch Abteilungsleiterin Britta Paketuris zog ihre Bahnen. Foto: jb

Das Seepferdchen in der Tasche: Die fünfjährige Nina Slovic mit ihren stolzen Eltern Ivana und Nenad Slovic und Schwimmabteilungsleiterin Britta Paketuris im Waldbad Bienenbüttel. Foto: jb