Von Jens Burmester
Gestern vor einem halben Jahr stand die letzte Tagesfahrt 2024 auf dem Programm: Der nördliche Teil des Naturerlebnisses Kehdinger Land im Landkreis Stade. Jetzt war es endlich wieder soweit. Zwar hieß es nicht Koffer packen, dafür stand die erste Reise der Senioren-Freizeit-Abteilung des Jahres 2025 im Terminkalender. Das Ziel: Die rund 70.000 Einwohner zählende Residenzstadt Celle (12. März 2025). 46 reisehungrige Oldies der beliebten Sparte des Integrationsvereins konnten es kaum erwarten, endlich wieder in den knallroten Reisebus mit ihrem bewährten, erfahrenen und sympathischen Cheffahrer Klaus Witte und seiner Ehefrau Annegret zu steigen, um die Kreisstadt das als südliches Tor zur Lüneburger Heide mit einer pittoresken Altstadt von mehr als 500 Fachwerkhäusern gilt und im Urstromtal der Aller (Nebenfluss der Weser) liegt und weiteren Sehenswürdigkeiten in vollen Zügen zu genießen. Immerhin ist Celle nach Lüneburg die zweitgrößte Stadt zwischen der Landeshauptstadt Hannover und der zweitgrößten deutschen City Hamburg.
Nach gut 90 Kilometer Fahrt erreichte man den Schloßplatz der 1292 gegründeten City. Kurz darauf nahm Reiseleiter Axel Kleinfeld die Oldies unter seine Fittiche und „fütterte“ sie während der Busfahrt durch die Residenzstadt mit viel Wissenswertem. Dabei beleuchtete der Gästeführer akribisch die Stadtgeschichte u. a. vom Mittelalter, über das 16. bis 18. Jahrhundert bis heute. Unter dem damaligen Herzog Georg Wilhelm erlebte Celle eine kulturelle Blüte, seine französische Gattin Eleonore d´Olbreuse lotste die hugenottische Glaubensgenossen in die Stadt. Es entstand u. a. der Französische Garten und das barocke Schlosstheater, das in diesem Jahr auf 350 Jahre zurückblicken kann. Auch Albrecht Daniel Thaer, der Initiator der Agrarwissenschaften durfte in seinem Vortrag nicht fehlen, ebenso fand der deutsche Architekt Otto Haesler, der im April 1962 verstarb, wohlwollende Aufmerksamkeit wegen seines Wirkens als Protagonist des Neuen Bauens. Sein Name steht auch für den organisierten Sozialwohnungs-Siedlungsbau sowohl national als auch international.
Ob Bomann-Museum (größtes Stadtmuseum Niedersachsens), das alte Rathaus, die malerische Stadtkirche St. Marien, der Marktplatz, die Neue Straße (entstand 70 Jahre nach Stadtgründung), sprechende Laternen (lustige, spannende Geschichten um das Celler Stadtleben), die „77er-Straße“ (benannt nach einem Infanterieregiment), das historische Gebäude des Oberlandesgerichtes (im Stil der florentinischen Frührenaissance errichtet) oder das Hoppener Haus (prächtigstes Fachwerkhaus in der Celler Altstadt), für die Lüneburger Touristen war dieser erste Ausflug ein wahres Erlebnis mit angenehmen Erinnerungen. Nach all diesen fulminanten Eindrücken erwartete die Senioren:innen im seit 1897 bestehenden Restaurant „Dackels Krohne“ drei leckere Gerichte: Matjes, Sauerfleisch und Schnitzel, dazu gekühlte Getränke und Entspannung pur. Nach der Stärkung wanderten die LSVer für rund eine Stunde durch die Stadt, bevor es hieß: Abschied nehmen von Celle.
Auf der Rückfahrt in die alte Salzstadt Lüneburg machte man einen kleinen Zwischenstopp im Landgasthof „Grützmacher“ in Ostedt, eine idyllisch gelegene Gemeinde rund sieben Kilometer von Wieren im Landkreis Uelzen entfernt. In dem rustikal und urgemütlichen Familienbetrieb der viel Raum für Feste und Events bietet, ließen es sich die reisehungrigen Lüneburger mit Kaffee und Butterkuchen gut gehen. Die Oldietruppe war wie gewohnt bestens gelaunt. Nach gut neun Stunden on Tour erreichten sie gegen 18.20 Uhr wieder das Vereinsheim an der Schützenstraße 31. Kurz vor der Ankunft zeigte sich Anchorman Fritz Juschkus von der ersten Tour sehr beeindruckt, machte schon mal Appetit auf die nächste Veranstaltung am 23. April. Dann steht der Kaffeeklatsch um 15.00 Uhr im Versammlungsraum wieder an. Bevor er das Mikrofon aus der Hand legte blickte er bereits ins Jahr 2026. Die Fünftagefahrt ins Weserbergland vom 15. bis 19. Juni. Doch jetzt haben die Oldies Zeit, ihren Abstecher in den kommenden Tagen in Ruhe Revue passieren zu lassen, um in sechs Wochen wieder vereint an den Tischen zu sitzen. Bis dahin: Alles Gute !