Von Jens Burmester
Nienburg / Lüneburg. 21 Jahre stand er an der Spitze des Niedersächsischen Ringer-Verbandes (NRV): Karlheinz Franke (Wilhelmshaven). Vor zwei Jahren nahm der heute 74-Jährige seinen Hut und legte den Vorsitz in jüngere Hände. Für seine Verdienste um den Ringersport wurde Karlheinz Franke auf dem 47. Verbandstag in Nienburg (5. März 2023) zum Ehrenpräsidenten ernannt. Die Auszeichnung nahm sein Nachfolger Dimitrij Gaas (Meppen) würdig vor. Der 42-Jährige wurde von den 14 anwesenden Delegierten, darunter Trainer Musa Bisultanov von der Lüneburger SV, bei einer Enthaltung für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Einen Gegenkandidaten für Dimitrij Gaas gab es nicht.
Für den aus privaten Gründen zurückgetretenen Vizepräsidenten Finanzen Dirk Janßen (Wilhelmshaven) konnte das Präsidium einen kompetenten Nachfolger präsentieren: Matthias Püschel (Nienburg). Er wurde ebenfalls einstimmig auf zwei Jahre gewählt. Neuer Landescheftrainer (Freistil) ist Sassan Mahmoudi (Wilhelmshaven), das Amt des Kampfrichterreferenten bleibt vakant, Sergej Baal (Quakenbrück) fungiert weiterhin als Vizepräsident Sport und Jugendreferent. Atif Öztürk (Salzgitter) nimmt die Aufgaben als Referent für Aus- und Fortbildung wahr, Frauenwartin ist nach wie vor Ewelina Eidinger (Salzgitter) und im Rechtausschuß I und II sorgen zwei „alte Hasen“ für Recht und Ordnung: Karlheinz Franke und Peter Schuchardt (Weyhausen).
Drei Jahre „Corona“-Krise zerrte gewaltig bei allen Beteiligten im NRV, ob Präsidium, Trainer, Betreuer oder die Aktiven. Doch nach Beendigung der Covid-19-Pandemie blickt die NRV-Führungsetage zuversichtlich nach vorn. „Turniere sind geplant, doch Vorsicht ist dennoch oberstes Gebot nach der Infektionswelle“, betonte NRV-Präsident Dimitrij Gaas, der zusammen mit seinen Präsidiumsmitgliedern eine 20 Punkte umfassende Tagesordnung in sechs Stunden abarbeitete und einen Tag zuvor noch eine Präsidumssitzung leitete. Mammutprogramm an einem Wochenende. Die 16 Vereine im seit jetzt 76 Jahren bestehenden NRV müssen ab sofort etwas tiefer ins Portemonnaie greifen. Bei zwei Enthaltungen wurde der Vereinsbeitrag von 1,60 € pro Mitglied bzw. 32,00 € Mindestbeitrag auf zwei Euro pro Mitglied bzw. 50,00 € Mindestbeitrag angehoben.
Ein unsäglicher Vorfall ereignete sich unlängst auf einem Turnier in Achim, als dort eine Kampfrichterin verbal angegriffen wurde. Um Übergriffe zukünftig auszuschließen, entschied man seitens der NRV-Spitze, dass zu Beginn der Landeseinzelmeisterschaft (LEM) ein Leitbild zum Verhalten am Wettkampf vorgetragen wird. „Die austragenden Vereine müssen für seine saubere Durchführung der Turniere sorgen und die Sicherheit gewährleisten. Ansonsten können sie von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und Störenfrieden verweisen“, machte Dimitrij Gaas unmissvertändlich deutlich.