Kurzurlaub mit brillanten Eindrücken

Fünftagefahrt war ein Erlebnis

Von Bernd Rothardt

Die normalerweise jährlich stattfindende Fünf-Tage-Fahrt der Abteilung Senioren-Freizeit konnte erst beim dritten Versuch, diesmal nach jahrelanger Vorbereitung, starten. Geplant war sie zuerst für den Juni 2020. Da machte uns die Corona-Pandemie einen dicken Strich durch. Dadurch wurde die Fahrt in den Juni 2021 verschoben, wobei Corona schon wieder dazwischen grätschte und sie konnte erneut nicht durchgeführt werden.

Vom 23. bis 27. August 2021 wurde sie nun, 26 Monaten nach der letzten Tour, 2019 in den Spreewald, endlich zur Tatsache.

Am Montag, dem 23. August, ging es um 09.00 Uhr vom Vereinsheim los. Die Fahrt führte erstmal über Braunschweig nach Schladen. Nach einer Kaffeepause auf einem Autobahn-Rastplatz ging es anschließend nach Derenburg, wo wir die Glasmanufaktur „Harzkristall“ besuchten. Anschließend ging es weiter nach Alexisbad in unser Quartier, das Morada-Hotel. Alexisbad ist ein kleiner Ortsteil der Stadt Harzgerode im Ostharz im Bundesland Sachsen-Anhalt. Dieser Ortsteil liegt rund 300 m hoch idyllisch im Selketal und hat nur 42 gemeldete Einwohner. Dort gibt es einen Bahnhof der Selketal-Bahn (Harzer-Schmalspur-Bahnen), einige Hotels, die Petrus-Kapelle, wenige Häuser und sonst —- nichts. Unser Hotel war zu DDR-Zeiten ein Ferienheim des Ministeriums des Innern. Dort machten damals in der Hauptsache Volkspolizisten mit ihren Familien Urlaub. Heute gehört es zur Morada-Hotelgruppe und war für vier Tage Standquartier der Senioren-Freizeit.

Das Orga-Team hatte für diese Zeit wieder ein interessantes und vielfältiges Programm ausgearbeitet.

Am Dienstag ging es nach einem reichhaltigen Frühstück frischgestärkt auf die erste Entdeckungstour durch den Ostharz. Sie führte uns als erstes zur Rappbode-Talsperre, der größten Talsperre des Harzes. Diese hat die größte Staumauer Deutschlands mit 108 m Höhe. Dort wagten sich einige Mutige sogar auf die Hängebrücke, um das Tal der Bode zu Fuß zu überqueren.

Weiter ging es dann in das Köhlereimuseum bei Hasselfelde, wo eine interessante Führung über die Herstellung von Buchen- Holzkohle und das frühere Leben der Harzer Köhler erfolgte.

Nachmittags ging es weiter in das schöne Städtchen Stolberg, wo der Besuch einer Keksfabrik sowie Kaffee und Kuchen auf dem Reiseplan standen.

Mittwochmorgen war dann eine Fahrt mit einem Dampfzug der Harzer-Schmalspur-Bahn durch das Selketal nach Quedlinburg im Programm.

Nach gut einer Stunde in Quedlinburg angekommen, erfolgte eine interessante Stadtrundfahrt mit einer Bimmelbahn, diesmal auf der Straße. Am Nachmittag fuhren wir von dort, nun wieder mit unserem Bus, weiter in das Bodetal nach Thale zum Hexentanzplatz. Dort sollen, der Sage nach, die Hexen in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai tanzen. Nach ausgiebigem Umschauen ging es wieder durch das Bode- und Selketal zurück ins Hotel.

Auch am nächsten Tag standen wieder einige interessante Punkte auf dem Programm. Nach dem Start führte uns der Weg in ein weiteres Bundesland. Nach etwa 50 km Fahrt erreichten wir in Thüringen den Ort Kelbra mit dem Ortsteil Steintaleben im Kyffhäuser. Dort besuchten wir das Kyffhäuser-Denkmal und erhielten interessante Einblicke in die Geschichte dieses Denkmals.

Es ist Kaiser Wilhelm dem Ersten gewidmet. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1892 bis 1896 zu seinen Ehren errichtet und ist nach dem Völkerschlacht-Denkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands. Auch der Kaiser Barbarossa ist in diesem Denkmal zu sehen, da er in der Nähe in einer Höhle, der Sage nach, schlafen soll.

Danach stand das Panorama-Museum in Bad Frankenhausen mit dem Bauernkriegs-Gemälde auf dem Plan. Dieses Riesengemälde ist ein monumentales Panoramabild über den Bauernkrieg 1524 – 1526. Gemalt wurde es in fast zwölfjähriger Arbeit von dem Leipziger Maler und Kunstprofessor Werner Tübke. Es befindet sich in einem, 1974 durch das Kulturministerium der DDR in Auftrag gegebenen, eigens dafür errichteten Gebäudekomplex auf dem Schlachtberg bei der thüringischen Kleinstadt Bad Frankenhausen am Fuße des Kyffhäusergebirges. Das Werk entstand in den Jahren 1976 bis 1987 auf einer 14 x 123 m großen Leinwand, ursprünglich zum Gedenken an den Deutschen Bauernkrieg und den Bauernführer Thomas Müntzer. Mit einer Gesamtfläche von 1.722 m² zählt es zu den größten Tafelbildern der Welt.                       

Am Freitag hieß es Abschied nehmen von Alexisbad. Voll vieler neuer Eindrücke traten wir wieder die Heimreise an.

38 Oldies erreichen das Hotel in Alexisbad, 26 Monate nach der letzten Tour in den Spreewald. Foto: bernd rothardt
Der Dampfzug der Selketalbahn fährt in den Bahnhof Alexisbad ein. Foto: bernd rothardt
Der Meiler raucht am Köhlereimuseum bei Hasselfelde. Foto: bernd rothardt
Das Kyffhäuser-Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelm I. Foto: bernd rothardt
Ein wackliger Gang über das Bodetal. Foto: bernd rothardt
Die Fahrkarte der Harzer Schmalspurbahn ist reserviert. Foto: bernd rothardt
Kaiser Barbarossa beim Schlaf im Kyffhäuser-Denkmal. Foto: bernd rothardt