jb Lüneburg. Im März 2004 wurde nach 1998 (Ringen) das zweite Kapitel Integration im Verein aufgeschlagen. Die Abteilung „Aerobic & rhythmischer Tanz – Integration durch Sport“ war geboren. Die LSV an der Nahtstelle zu Lüneburgs größtem Stadtteil Kaltenmoor (ca. 9.500 Einwohner) brachte für die Sparte und dem Trainerinnen-Duo Tamara Zlobina und Tochter Anastasija Pissetski (ehem. Zlobin) großen Zulauf. Dort leben heute rund 50 Prozent Migrantinnen und Migranten unterschiedlicher Nationalitäten und Deutsche friedlich miteinander.
Als einziger Sportverein zwischen den Stadtteilen Neu Hagen und Kaltenmoor und durch ein zielgerechtes Angebot wurde im Januar 2007 eine neue Sportgruppe aus der Taufe gehoben: Das Mutter-Kind-Tanzen, eine Mischung aus Aerobic, Stepptanz, Fitness und Spiele wie beispielsweise Reifen-, Phantasie- oder Tierspiele. „Das Angebot ist nicht nur an Mütter und Kinder, sondern auch an Jugendliche gerichtet“, verrät Tamara Zlobina und ergänzt: „Der Mix macht´s.“ Aufgrund geringer Beteiligung wurde diese Gruppe im Sommer 2008 aufgelöst.
Auf dem Gebiet Integration hat sich die LSV seit Jahren einen Namen gemacht, Fußball (bis 30. Juni 2008) und Ringen kommt bei Aussiedlern und ausländischen Mitbürgern prima an. 2004 schloß der damals 400 Mitglieder starke Klub an der Schützenstraße 31 die Lücke im Angebot, übernahm seinerzeit von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Kaltenmoor zwei Tanz- und Gymnastikgruppen. Diese waren bereits zwei Jahre zuvor ohne Übungsraum aktiv. Die Awo ging schnell eine Kooperation mit der LSV ein, da nur Vereine Hallenzeiten erhalten.
Ex-LSV-Vize Günter Dammann, zudem vom Landessportbund (LSB) eingesetzter Stützpunktleiter in Lüneburg für das Bundesprogramm „Integration durch Sport“, vermittelte. „Unser Ziel ist nach wie vor der Kooperationsgedanke, die Abteilung ist offen für alle, deren Trainerin Tamara Zlobina ist.“ Seit September 2008 ist Jens Burmester Integrationsbeauftragter des Vereins, nachdem Günter Dammann einen Wohnortwechsel in den Landkreis Lüneburg vollzog.
Die Sparte hat bis heute eine enorme positive Entwicklung genommen, und mit der Tanzgruppe „Randevu“ ist man nicht nur lokal, sondern auch national aktiv. So wurde die Gruppe beispielsweise im Februar 2009 beim Vorentscheid zum Show-Wettbewerb „Rendezvous der Besten“ in Hildesheim mit dem Prädikat „Ausgezeichnet“ versehen und war am 20. Juni 2009 erstmals auf dem 29. Tag der Niedersachsen in der Rattenfängerstadt Hameln auf der Sportbühne mit drei atemberaubenden Vorführungen vertreten. Beim 30. Tag der Niedersachsen in der Residenzstadt Celle (18. bis 20. Juni 2010) waren sie wieder vertreten.
„Randevu“ lief bei der 50. Städtetour von „Deutschland bewegt sich“ – eine Aktion der Barmer Ersatzkasse, Bildzeitung und ZDF – auf dem Platz Am Sande in Lüneburg zu Höchstform auf (14. Juli 2007).
„Aller guten Dinge sind drei“, heißt es im Volksmund. Mit drei Show-Tanz-Festivals unter dem Motto „Ein Feuerwerk an Tanzfiguren“ lockten sie insgesamt rund 1.000 Besucher in die Sporthalle Kaltenmoor und am 13. Juni 2009 in die neue, schmucke Schulsporthalle in Barendorf.