Bericht und Fotos von Bernd Rothardt
Demmin / Lüneburg. Am Montag, 13. Juni, 10.00 Uhr, startete die Gruppe der Seniorenfreizeit der LSV am Vereinsheim zur diesjährigen Fünftagefahrt. Gemütlich, mit zwei Pausen unterwegs, ging es diesmal in eine geschichtsträchtige Gegend, in die alte Hansestadt Demmin in Vorpommern und dort in das Hotel Trebeltal.
Die Hansestadt Demmin ist eine Kleinstadt mit knapp 11.000 Einwohnern im heutigen Großkreis Mecklenburgische Seenplatte. In Demmin vereinigen sich die drei Flüsse Peene, Trebel und Tollense, um dann gemeinsam als Peene weiter bei Usedom in die Ostsee zu fließen. Bis 2011 war die Stadt selbst Kreisstadt des Kreises Vorpommern, ging dann aber in dem Jahr nach einer Gebietsreform im o. g. Großkreis auf. Demmin war von 1283 bis 1607 Mitglied der Hanse und gehört heute auch wieder dem neuzeitlichen Bund der alten Hansestädte an, wie auch Lüneburg und weitere ehemalige Hansestädte.
Die Stadt Demmin hat am Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 leider eine sehr traurige Berühmtheit erlangt. Nach dem Einmarsch der Roten Armee am 30. April kam es zu massiven Übergriffen auf die Zivilbevölkerung. Ausgelöst aus der Angst vor den Gräueltaten hat es in Demmin dadurch einen Massensuizid von Vielen gegeben, wobei sich 900 bis über 1.000 Menschen erhängten oder in einem der drei Flüsse ertränkten. Die genaue Zahl konnte nie ermittelt werden, da auch viele Flüchtlinge in der Stadt waren. Heute ist das damalige Geschehen als einer der größten Massen-Selbstmorde in der deutschen Geschichte bekannt.
Am Montag wollten wir wie immer, mit „unserem“ roten Bus starten. Doch die Überraschung war groß, als plötzlich ein weißer Bus vorfuhr. Der Rote war aufgrund eines technischen Problems nicht einsatzbereit. An Bord war aber trotzdem das bewährte Team Annegret und Klaus Witte. Das Organisations-Team um Fritz Juschkus hatte die Fünftagefahrt wieder ein interessantes, aber trotz allem auch ein entspanntes Programm ausgearbeitet.
Nach Ankunft im Hotel am frühen Nachmittag des Montages und Zimmerbezug, bestand die Möglichkeit, im Hotel Kaffee und Kuchen zu genießen oder die nähere Umgebung zu erkunden, was auch von Vielen genutzt wurde.
Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, startete um 9.00 Uhr die Fahrt zur und auf die Insel Usedom. Unter fach- und sachkundiger Leitung von xx Heymann (Vorname einbauen), war es eine interessante Stippvisite auf die Insel. Wir besuchten das Seebad Kosserow, das Kaiserbad Heringsdorf mit der längsten Seebrücke Deutschlands (508 Meter) und das Wasserschloss Mellenthin.
Am Mittwoch machten wir unter gleicher Leitung eine Rundreise durch die Mecklenburger Schweiz. Dabei besuchten wir u. a. so geschichtsträchtige Orte wie Dargun, Schloss Ulrichshusen und andere.
Donnerstag wurde es maritim, denn da fuhren wir am Vormittag drei Stunden mit dem Schiff auf der Peene zum Kummerower See. Danach bestand die Möglichkeit, die Hansestadt Demmin näher kennenzulernen oder die Fischerinsel zu besuchen. Das Hanseviertel auf der Fischerinsel ist einem mittelalterlichen Dorf der Hansestadt nachempfunden.
Jeden Abend nach dem Abendessen ließ man auf der Hotel-Terrasse bei anregenden Gesprächen und Getränken den Tag noch einmal Revue passieren.
Am Freitag hieß es leider wieder Abschied nehmen, denn die fünf Tage waren fast wie im Fluge vergangen. Nach einem kräftigenden Frühstück, um anschließend die Koffer zu verladen, startete unser Bus pünktlich um 9.15 Uhr zur Heimreise. Doch halt, da war unterwegs noch ein Mittagessen in Wittstock an der Dosse geplant. In dem Restaurant hatten wir schon 2019, auf der Rückfahrt von der Spreewald-Tour, ein schmackhaftes Mittagessen zu uns genommen, was auch diesmal der Fall war. Nach einer entspannten Rückfahrt erreichten wir am Nachmittag dann wieder Lüneburg. Alles in Allem war es wieder eine gelungene Reise.