„Fair Play-Medaille“ für ehrenhaftes Auftreten

Gisbert Stevens, Kreisehrenamtsbeauftragter des NFV (r.), zeichnete im Beisein von Osman Salihi (Trainer 2. Herren | weißes Trikot), sowie die Übungsleiter Samir Suleimann (l.) und Hasan Kaya (2. v. l.) Engin Yardimici (mit Urkunde) für seine sportliche Fairness im Versammlungsraum des Vereinsheimes aus. Foto: jb

Lüneburg. Während im Fußball-Profisport die „Millionen regieren“ und das Edelwort „Fairness“ nachrangig oder gar bedeutungslos ist, identifiziert sich der Amateursport mit Anständigkeit und Respekt. So geschehen beim Integrationsverein Lüneburger SV. Die Krönung: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verlieh für die Saison 2021 / 2022 eine Urkunde in Anerkennung für das außergewöhnliche faire Verhalten an Engin Yardimici (32), Kapitän der 2. Herrenmannschaft, unterschrieben von DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Die Auszeichnung nahm Gisbert Stevens, Kreisehrenamtsbeauftragter des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV), in einer kleinen Feierstunde im Vereinsheim vor (19. Juli 2022). Engin Yardimici war von dieser Ehrung völlig überrascht, umso größer seine Freude. Als ihn Gisbert Stevens fragte, warum er ausgezeichnet wird, zeigte er sich ahnungslos. Dann gab ihm der Kreisehrenamtsbeauftragte ein Stichwort, und plötzlich fiel „der Groschen“ wie es im Volksmund heißt. Standhaft nahm der Mannschaftsführer die Fair Play-Medaille würdig in Empfang.

Was war geschehen ? An dieser Stelle die wörtliche Schilderung des fairen Vorkommnisses (Spiel FC Dynamo Lüneburg II – Lüneburger SV II am 14. November 2021 | 4. Kreisklasse [Staffel Mitte]) durch den damaligen Schiedsrichter Benedikt Achenbach (Kirchgellersen): In der 36. Spielminute kam es zu einem Zweikampf zwischen der Nr. 9 des FC Dynamo Lüneburg und dem Torhüter der LSV außerhalb des Strafraumes, für welchen ich die #9 verwarnt habe. Da der Spieler Nr. 9 behandelt wurde, hat er anschließend hierfür den Platz verlassen. In der 37. Spielminute stellte ich fest, dass die Nummer 9 den Platz unerlaubt ohne meine Zustimmung betreten hatte und wollte ihn deshalb mit gelb-rot des Feldes verweisen. Der Kapitän der LSV hat auf die Bemerkung von Dynamo Lüneburg, dass der Spieler die Regel nicht kannte und es keine Absicht war, mir mitgeteilt, dass der LSV von der gelb-roten Karte absehen würde. Da zu dem Zeitpunkt Dynamo Lüneburg 2:1 geführt hat, ist für mich diese Aktion der Gäste nicht selbstverständliche und im Sinne des Fairplay erwähnenswert.

Ohne Fairplay geht es nicht, denn Fairness ist die Grundlage unseres Fußballspiels. Mit der Verleihung der „Fair Play-Medaille“ zeichnet der DFB seit 1997 die fairsten Gesten einer jeden Saison aus. Denn mit „Fair ist mehr“ und „Großer Sport lebt von kleinen Gesten“ wirbt der Dachverband von 27 Fußballverbänden in Deutschland mit rund 24.500 Fußballvereinen täglich die Werbetrommel. (jb)

Engin Yardimici freut sich über die Ehrung. Foto: jb