Grandios, phänomenal und willensstark

Die Trainer Hüsa Sönmez und Alexander Gauk (l.) triumphieren mit ihren Spielern und den getreuen Fans nach dem Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: be

Von Jens Burmester

Melbeck. Waaaahnsinn ! Das Endergebnis 1:0 (1:0) glich einer Schmalkost, welche Euphorie die 1. Fußballherrenmannschaft der Lüneburger SV auf dem Spielfeld der Sportanlage des SV Ilmenau in Melbeck entfachte war schon grandios. Gab es im Hinspiel gegen SV Lemgow-Dangenstorf noch eine 4:1-Klatsche, drehte die Elf um das Trainergespann Hüsa Sönmez und Alexander Gauk den Spieß kurzerhand um (29. Mai 2023). Das Märchen Bezirksliga im Entscheidungsspiel zur siebten Liga gegen die Gäste aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg sollte wahr werden. Der langgehegte Traum wurde auch tatsächlich vollends umgesetzt. Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Markus Schultz (SV Wendisch Evern) zeigten die Lüneburger souverän, wer „Herr auf dem Feld“ war. Klare Überlegenheit der Gastgeber während der gesamten Spielzeit. „Wir hatten jederzeit die Kontrolle über die Partie“, freute sich LSV-Fußballobmann Marfin Yaku. Auch Trainer Alexander Gauk konnte diesem Statement nur beisteuern, machte aber deutlich: „Die Spielentscheidung hätte früher fallen müssen, genug Torchancen hatten wir allemal.“

Der SV Lemgow-Dangenstorf mit seiner sehr robusten und zweikampfstarken Mannschaft stand während der Partie sehr tief, wollte unbedingt über Konter die LSV in die Knie zwingen. Vergebens. Sehr konzentriert, angriffslustig, abwehrstark und immer den Aufstieg in die Bezirksliga nach 15 Jahren Pause im Focus, agierten die Spieler aus 12 Nationen des Integrationsvereins aus den Stadtteilen Neu Hagen und Kaltenmoor. Mit einem knallharten 25-m-Schuß in den linken Torwinkel erzielte Ali Hijazi in der 37. Minute das einzige Tor dieser Begegnung. Keine Chance für den Lemgower Keeper Julian Burmester. „Das war das schönste Tor, das ich jemals erzielt habe“, strahlte Ali Hijazi. In der 60. Spielminute sah der Lemgower Spieler Sebastian Kaiser die rote Karte, nachdem er den LSV-Torschützen einen Faustschlag verpasste. Als der Referee dann nach 90 Minuten endlich abpfiff, waren Trainer, Spieler und die mitgereisten Fans nicht mehr zu halten. Jubelnd rannten sie über das Spielfeld, beglückwünschten die Mannschaft zur sagenhaften Aufstiegsleistung. Der Sekt floss in Strömen, traf den ein oder anderen Aktiven, auch Hüsa Sönmez wurde mit dem Qualitätsschaumwein ordentlich geduscht, ebenso LSV-Vize Wolfgang „Wolle“ Niewerth, die Freude verständlicherweise riesengroß. Trainer Hüsa Sönmez bedankte sich lautstark bei den Anhängern, die während der gesamten Kreisliga-Saison dem Team die Treue gehalten haben. „Am 30. April 2022 stiegen wir in die Kreisliga auf, am 29. Mai 2023 haben wir es in die Bezirksliga geschafft. Und das nach 15 Jahren. Ein Märchen wurde wahr gemacht.“
Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Aufstieg. Für die Bezirksliga-Saison viel Erfolg und jede Menge Tore !

Kurz vor Spielbeginn begegnen sich die beiden Teams mit Respekt und Anstand. Foto: jb
Das einzige Tor des Tages fiel in der 37. Spielminute. Torschütze Ali Hijazi verdeckt. Foto: jb
Ohne Worte. Foto: jb
Admin Pepic und Trainer Alexander Gauk sind total happy. Foto: jb
Langsam aber sicher füllt sich das Stadion vom SV Ilmenau, die "Heimstätte der 1. Fußballherren" für das Entscheidungsspiel. Foto: jb
LSV-Kepper Eser Sahin und einige LSV-Akteure wehren einen Gästeangriff ab. Foto: jb
Dino Marjanovic (vorne) im Zweikampf mit einem Lemgower Spieler (dahinter Jan-Hendrik Weißbach). Mit dabei (links: Hakki Celik), Martin Yaku (r. vorne), Bahadir Dayi (hi.) Foto: jb
Trainer Hüsa Sönmez (vorne r. | rotes Trikot) bedankt sich bei Spielern und Sympathisanten. Foto: jb